Congenital hydronephrosis in a crossbreed puppy
Kleintierpraxis 66, 72–86
DOI: 10.2377/0023-2076-66-72
© M. & H. Schaper GmbH. 2021
Publiziert: 02/2021
Zusammenfassung
Eine sechs Wochen alte Golden Retriever Mischlingshündin wurde mit einem umfangsvermehrten Abdomen vorgestellt. Palpatorisch ließ sich eine abdominale Masse feststellen. Röntgenologisch war eine Veränderung im Bereich der Nieren zu erkennen und in der Ultraschalluntersuchung bestätigte sich der Verdacht einer hochgradigen Hydronephrose der linken Niere. Die rechte Niere war unauffällig, ebenso die Laborergebnisse. Eine Hydronephrose tritt immer sekundär zu einer partiellen oder vollständigen Obstruktion der ableitenden Harnwege auf. In diesem Fall war die Uretermündung im Bereich der Harnblase atresiert und es konnte keine Ursache festgestellt werden. Aufgrund der Schwere der Veränderung und des jungen Lebensalters der Hündin gingen wir von einer angeborenen Veränderung aus. In der veterinärmedizinischen Literatur gibt es wenige Fallberichte zu kongenitalen Hydronephrosen und deren Ursachen. Der Artikel gibt einen kurzen Überblick über die relevante embryonale Entwicklung und den aktuellen Kenntnisstand in der Humanmedizin.
Die Hündin wurde komplikationslos unilateral ureteronephrektomiert sowie kastriert und mit einer guten Langzeitprognose entlassen. Leider verstarb die Hündin drei Monate nach der Operation plötzlich. Da die Besitzer keine Einwilligung zur pathologischen Untersuchung gaben, bleiben die Überlegungen zur Todesursache spekulativ.
Summary
A six-week-old female Golden Retriever crossbreed was presented with abdominal distension. Palpation of the abdomen revealed an abdominal mass. A radiographic examination showed a swelling in the region of the kidneys, so ultrasonographic examination was performed and revealed a severe hydronephrosis of the left kidney. The right kidney and serum biochemical analysis were not markedly changed. Hydronephrosis always occurs secondarily to a partial or complete urinary tract obstruction. In this case, there was an ureterovesical junction obstruction (UVJO), which seemed to be idiopathic. Due to the severity of kidney alterations and the young age of the puppy, the anomaly was thought to be congenital. There are a few case reports about congenital hydronephrosis and its causes in veterinary literature. This article gives an overview about embryonic development and current knowledge in human medicine. The affected left kidney was removed and the bitch was spayed without any complications. The patient was released with an optimistic long-term prognosis. Unfortunately, she suddenly died three months after the operation. As the owners did not allow a post mortem examination, any thoughts about the cause of death remain purely speculative.