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Kleintierpraxis

Der Zugang zum pruritischen Hund – Aufarbeitung infektiöser und allergischer Ursachen für Pruritus beim Hund (Teil 1)

The approach to the pruritic dog Work-up of infectious and allergic causes for pruritus in dogs (part 1)

Kleintierpraxis 60, 71-86

DOI: 10.2377/0023-2076-60-71

Publiziert: 02/2015

Zusammenfassung

Juckende Hauterkrankungen bei Hunden sind ein häufiger Grund für einen Tierarztbesuch. Viele pruritische Erkrankungen sehen sich ähnlich, weshalb ein systematischer Zugang empfohlen wird. In einem ersten Schritt sollten parasitäre, bakterielle und mykotische Infektionen ausgeschlossen und behandelt werden – diese Krankheiten werden in einem Folgeartikel abgehandelt werden –, bevor eine Aufarbeitung für allergische Dermatitis erfolgt. Die Favrot-Kriterien für die canine atopische Dermatitis (CAD) sind hilfreich für deren klinische Diagnose. Die weitere allergische Aufarbeitung nach Ausschluss von Parasiten und Infektionen enthält eine Eliminationsdiät, vor allem wenn der Pruritus das ganze Jahr anhält. Eliminationsdiäten beruhen auf einer neuen Eiweiß- und Kohlenhydratquelle, die über acht bis zwölf Wochen ausschließlich gefüttert werden sollten. Wenn Entzündung und Juckreiz abgeklungen sind, wird mit dem vorherigen Futter provoziert. Nur bei Wiederauftreten von Pruritus und Hautentzündung kann die Diagnose Futter-induzierte atopische Dermatitis gestellt werden. Sollte trotz strikter Eliminationsdiät der Pruritus nicht abklingen bzw. verläuft der Provokationstest negativ, ist eine Futter-induzierte atopische Dermatitis ausgeschlossen und die Diagnose lautet atopische Dermatitis sensu stricto. In dem Fall können die beteiligten Allergene mittels Allergietest bestimmt werden. Eine spezifische Immuntherapie oder die symptomatische Kontrolle von Juckreiz und Entzündung sind hilfreich in der Langzeitbehandlung und -kontrolle dieser chronischen allergischen Entzündung.

Aufarbeitung Pruritus
Futter-induzierte atopische Dermatitis
atopische Dermatitis sensu stricto

Summary

Pruritic skin diseases are a common cause for attending a veterinary practise. Many pruritic diseases look alike; therefore, a systematic approach to the pruritic animal is highly recommended. Initially, parasitic, bacterial and fungal infections should be ruled out or treated (these diseases will be discussed in a subsequent article) before an allergy workup is planned. Favrot’s criteria for canine atopic dermatitis (CAD) are helpful for the clinical diagnosis of this disease. The exclusion of ectoparasites and infection is followed by an elimination diet trial, especially if an animal is itching all year round. Elimination diet trials consist of exclusively feeding one novel protein and carbohydrate source over 10—12 weeks. Once the inflammation and pruritus subside, the diet trial is followed by provoking the dog with its previous food items. If pruritus and dermal inflammation reoccur, the diagnosis of food-induced atopic dermatitis is confirmed. If the pruritus persists despite a strict diet trial or if the provocation test remains negative, the diagnosis is canine atopic dermatitis sensu stricto. In this case, an allergy test can help to reveal the contributing allergens. Allergen-specific immunotherapy or symptomatic medications to control itch and inflammation are helpful in the long-term treatment of chronic allergic dermatitis.

Pruritus work-up
food-induced atopic dermatitis
atopic dermatitis sensu stricto

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