Image
Foto: Petra Eckerl - Fotolia.com
Pferd

Journal Club

Equine Parvohepatitis auch in Deutschland?

Serologische Untersuchungen legen nahe, dass das kürzlich identifizierte EqPV-H, das Verursacher der Theilers Disease sein soll, weltweit vorkommt.

Im Zusammenhang mit der Theiler's Disease, einer fulminanten Hepatitis beim Pferd, die vor allem nach Verabreichung von Pferdeblut-Produkten auftritt, wurde vor einiger Zeit ein equines Parvovirus identifiziert, das in Blutproben von sehr vielen dieser Fälle nachweisbar war. Dieses Virus wurde bisher aber nur in den USA und China nachgewiesen; die weltweite epidemiologische Untersuchungswelle rollt erst nach und nach an. Nun wurde eine Reihe von kommerziellen Pferdeseren in einer deutsch-österreichischen Kollaboration virologisch und serologisch auf EqPV-H untersucht. Solche Seren werden sowohl in der Humanmedizin als auch in der Veterinärmedizin zur Herstellung von Antiseren und anderen Arzneimitteln eingesetzt.

Das Equine Parvovirus als Auslöser der Theiler’s Disease

Ein erst kürzlich entdecktes Virus ist höchstwahrscheinlich der lang gesuchte Verursacher der equinen Serumhepatitis.
Artikel lesen

Serologische Untersuchungen auf Equines Parvovirus

In elf der 18 untersuchten Produkte war EqPV-H-DNA in einer Menge von bis zu 105 Kopien pro Milliliter nachweisbar. Insgesamt 14 Seren, darunter die elf virologisch positiven, waren auch serologisch positiv (Antikörper gegen das VP1-Protein). Als Herkunftsländer der kommerziellen Produkte wurden die USA, Kanada, Neuseeland, Italien und Deutschland angegeben. Dies spricht für eine globale Verbreitung des Virus. Phylogenetische Analysen zeigen eine starke Sequenzhomologie der Viren aus den unterschiedlichen geografischen Gebieten, also eine starke Konservierung und geringe genetische Variabilität zumindest für den sequenzierten Bereich (5‘-Ende des Nichtstrukturproteins).


Top Job:


Wünschenswert: Routineanalysen auf Theiler`s DIsease

Pferdeseren kommen in einer Vielzahl von Arzneimitteln für Mensch und Tier zur Anwendung (beispielsweise Tetanus-Antitoxin für Pferde, Immunglobuline gegen Schlangengifte und Botulinumtoxin für den Menschen; auch wird Pferdeserum in der Anzucht mancher Zellkulturen zur Herstellung von Lebendvakzinen eingesetzt). Daher sollte EqPV-H in das Portfolio der diagnostischen Routineanalysen für kommerziell verwendete Pferdeseren aufgenommen werden.

Originalpublikation:
Meister TL, Tegtmeyer B, Postel A, Cavalleri JMV, Todt D, Stang A, Steinmann E (2019): Equine Parvovirus-Hepatitis Frequently Detectable in Commercial Equine Serum Pools. Viruses 11: 461. DOI 10.3390/v11050461.

Image
Ein Fitnesstest soll Möpse ohne BOAS für die Zucht selektieren.
Foto: nuraann - stock.adobe.com

Zucht

Brachycephalen-Syndrom: Fitnesstest für Möpse

Mithilfe eines neuen, standardisierten und evaluierten Fitnesstests können Möpse ohne Brachycephalen-Syndrom sicher identifiziert und für die Zucht ausgewählt werden.

Image
Afrikanische Schweinepest: Es gibt noch keinen Zulassungsantrag für eine Impfung
Foto: countrypixel - Fotolia

Afrikanische Schweinepest

Ein ASP-Impfstoff für Hausschweine ist nicht in Sicht

Im Juli kam es zu mehreren Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest in Hausschweinebeständen. Doch einen prophylaktischen Impfstoff wird es in der EU bis auf Weiteres wohl nicht geben.

Image
Alle Daten am Tier? Das könnte ein Microchip möglich machen.
Foto: yo camon - stock.adobe.com

Kontaktlose Temperaturmessung

Multitalent Mikrochip

Mikrochips werden bisher vor allem zur Identifikation genutzt. Doch sie können viel mehr: zum Beispiel die Temperatur messen oder Gesundheitsdaten direkt am Tier speichern.