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Alle Daten am Tier? Das könnte ein Microchip möglich machen.
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Alle Daten am Tier? Das könnte ein Microchip möglich machen.

Kontaktlose Temperaturmessung

Multitalent Mikrochip

Mikrochips werden bisher vor allem zur Identifikation genutzt. Doch sie können viel mehr: zum Beispiel die Temperatur messen oder Gesundheitsdaten direkt am Tier speichern. 

Die Temperaturmessung im Rektum ist zeitaufwändig und das Handling beim Pferd nicht immer einfach. Daher könnte insbesondere zur Früherkennung von Infektionskrankheiten bei Fohlen oder beim Monitoring großer Bestände eine neue Technologie sehr hilfreich sein: die Temperaturmessung via Mikrochip. In den USA und seit kurzem in Großbritannien sind sogenannte Bio-Thermo-Mikrochips erhältlich. Einmal implantiert lässt sich die Temperatur kontaktlos innerhalb von Sekunden mittels Scanner messen.

Kontaktlose Temperaturmessung

Französische Forscher hatten eine Temperaturmessung mittels Microchip bereits in einer 2020 veröffentlichten Studie an einer Gruppe von Jährlingen getestet. Hier wurde die Temperatur automatisch gescannt, wenn die Pferde in die Nähe der Tränke kamen. Mikrochip und die rektal gemessene Temperatur korrelierten gut. Die Körpertemperatur schwankte im Tagesverlauf, zudem lag der Median bei den männlichen Fohlen 0,26°C höher. Die Wissenschaftler untersuchten in einer zweiten Studie den Einsatz der Thermometer-Mikrochips bei tragenden Stuten – ein Temperaturabfall kann ein Indikator für die nahende Geburt sein. 

Wissenschaftler aus Queensland, Australien, testeten ebenfalls 2020 die Temperaturmessung mittels Mikrochip an Pferden, die auf dem Laufband trainierten. Einem Vergleich mit dem Goldstandard (zentralvenöse Temperatur) hielt die Methode stand, sodass die Forscher sich einen Einsatz zur Temperaturmessung bei Pferderennen vorstellen können, um eine Überhitzung frühzeitig zu erkennen.


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