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Cocker Spaniel, männlich, 10 Wochen alt, im Stand, beidseitige kongenitale bilaterale Ellenbogengelemnksluxation; Lateralansicht: Exorotation beider Pfoten und beidseitige Unterarmfußung
Foto: Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Cocker Spaniel, männlich, 10 Wochen alt, im Stand, beidseitige kongenitale bilaterale Ellenbogengelemnksluxation; Lateralansicht: Exorotation beider Pfoten und beidseitige Unterarmfußung

Kleintierpraxis

Chirurgische Versorgung einer kongenitalen bilateralen Luxatio antebrachii complexa lateralis (KENE Typ III) bei einem Cocker Spaniel-Welpen

New surgical management of a bilateral congenital elbow luxation (KENE Typ III) in a Cocker Spaniel puppy- case report

Kleintierpraxis 68, 168-180

DOI: 10.2377/0023-2076-68-168

Eingereicht: 21. Dezember 2022

Akzeptiert: 8. Februar 2023

Publiziert: 04/2023

Zusammenfassung

Ein zehn Wochen alter, 3,1 kg schwerer männlicher Cocker Spaniel-Welpe mit einer kongenitalen beidseitigen vollständigen Ellbogenluxation wurde zeitgleich beidseitig mit einer neuen Operationstechnik, bestehend aus der Kürzung des Humerus zur Entlastung der verkürzt ausgebildeten Tricepsmuskulatur, transartikulärem Pin und Fixateur externe operativ versorgt. Zunächst erfolgte nach lateralem Zugang in der Diaphyse eine 5 mm Humerusostektomie und daran anschließend die Stabilisierung des Humerus mit intramedullärem Kirschner-Bohrdraht. Dieser wurde nach proximaler Ausleitung in Richtung lateralem Humerusverlauf umgebogen, um später in eine Technovit-Brücke einbezogen zu werden. Davor erfolgte nach der Reposition des Antebrachiums eine transartikuläre Pin-Fixation des Humeroulnargelenks durch Eindrillen eines Kirschner-Pins von der Kaudalfläche des Olekranons transartikulär über den medialen Condylus humeri in die distale Humerusmetaphyse. Dieser Pin wurde nach proximal in Richtung des lateralen Humerusverlaufs umgebogenen und gemeinsam mit dem von proximal ragenden Markraum-Pin in einer Technovit-Brücke zu einem Fixateur externe Typ Ia modifiziert („Tie-in-Fixation“). Nach Wundverschluss und Verbandsstabilisierung erfolgte ein unkomplizierter Heilungsverlauf. Eine Röntgenkontrolle beider Ellbogengelenke sieben Monate postoperativ zeigt, dass eine Reluxation verhindert wurde. Der Hund ist nach Besitzerauskunft seit mehr als drei Jahren lahmheitsfrei.

Hier finden Sie Videomaterial zum Fachartikel:

Hund
angeborene Ellbogenluxation
Operationsmethode
temporäre transartikuläre Tie-in-Fixation

Summary

A ten weeks old, male cocker spaniel puppy with a bilateral congenital elbow luxation was treated by a modified surgery technique performed at once. The procedure included a bilateral humeral ostectomy to reduce triceps muscle tension, an open reduction of radial head and ulnar notch, transarticular pin fixation of humeroulnar joint, and an external skeletal fixation. After lateral approach, the humerus was exposed and a midshaft ostectomy (5 mm) was performed followed by retrograde drilling of an IM Pin. After leaving the proximal humerus this pin was bent correspondent to humeral course into a distal direction for a later combination of this IM pin into a connecting bar of a Type Ia ESF. A bilateral joint reduction was followed.by placement of a transarticular pin driven from the caudal ulna into the medial humeral condyle and further to its metaphysis. This pin also was bent correspondent to humeral course proximally and then incorporated with the IM Pin into a methyl metacrylate bar to form a modified “tie-in-fixator”. After wound closure and splinting healing phase was uncomplicated. Radiography after seven months demonstrates an elbow joint without x-ray signs of arthrosis and healed humerus. In addition the dog is lamefree for more than three years.

dog
congenital elbow-luxation
surgical intervention
temporary tie-in-fixation

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