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Bronchitis bei Kälbern: Ultraschall der Lunge

Atemwegserkrankungen sind von großer Bedeutung für die Kälbergesundheit. Angesichts dieser Tatsache ist eine optimale Diagnostik von höchster Wichtigkeit. Welche Rolle dabei die sonografische Untersuchung spielen kann, zeigt eine aktuelle Übersichtsarbeit.

Sowohl auf Einzeltier- wie auch auf Bestandsebene stellen Erkrankungen der Atemwege eine bedeutsame Herausforderung in der Kälberaufzucht dar. Die entsprechende klinische Untersuchung besteht in der Praxis üblicherweise aus

  • Allgemeinuntersuchung,
  • Lungenauskultation,
  • Evaluierung der Atemparameter
  • Beurteilung von Husten und Atemnot.

Mehrere Studien haben mittlerweile gezeigt, dass die Ultraschalluntersuchung ein weiteres hilfreiches Diagnostikum der Lunge des Kalbes darstellen kann.

Ultraschall ist beim Kalb einfach durchzuführen

Die Ultraschalluntersuchung kann ohne Sedation am stehenden Kalb durchgeführt werden. Dazu wird das Fell auf beiden Thoraxseiten geschoren und Alkohol auf die Haut aufgebracht. Um einen guten Kontakt des Ultraschallkopfes zu gewährleisten, wird ausreichend Kontaktgel verwendet. Es haben sich unterschiedliche Schallköpfe als hilfreich erwiesen, wobei Frequenzen zwischen 3,5 und 13 MHz empfohlen werden. Mit dem Schallkopf werden die Interkostalräume von dorsal nach ventral gescannt und damit die Pleura sowie die Lungenoberfläche von beiden Brustkorbseiten aus untersucht.

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Potenzial und Limitationen der sonografischen Untersuchung

Der Ultraschall erlaubt die Feststellung bereits geringgradiger Veränderungen der oberflächlichen Lungenbereiche und der Pleura. Insbesondere bei den relevanten Bronchopneumonien des Kalbes liegen häufig Abnormitäten in der Belüftung und dem Flüssigkeitsgehalt der betroffenen Lungenbezirke vor. Diese können im Ultraschall ebenso dargestellt werden wie Ergüsse oder Fibrinfäden im Pleuralspalt. Auf diese Weise können nicht nur Bronchopneumonien per Ultraschall diagnostiziert, sondern auch deren Ausmaß beurteilt werden.

Wichtig ist, dabei zu berücksichtigen, dass der Ultraschall keine Beurteilung von tieferen Lungenbereichen mit gutem Luftgehalt erlaubt. Ebenso kann sonografisch nicht zwischen aktiven Veränderungen und solchen früherer Krankheitsepisoden differenziert werden. Daher bleibt die klinische Untersuchung bei der Entscheidungsfindung über eine Behandlungsbedürftigkeit unabdingbar.

Originalpublikation:
Braun U, Oschlies C, Ohlerth S, Gerspach C (2020): Überblick über die Ultraschall­untersuchung der Lunge beim Kalb. Schweiz Arch Tierheilkd 162: 513–530.
DOI 10.17236/sat00269.

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