Risikofaktorenanalyse für eine Infektion mit gastrointestinalen Nematoden, Eimeria spp. und Lungenwürmern in Schafbeständen ökologisch wirtschaftender Betriebe in Deutschland
Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 128, 233-239
DOI: 10.2376/0005-9366-128-233
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2015
Publiziert: 05/2015
Summary
The aim of this study was to determine the risk factors influencing the occurrence of parasitic infections in organic sheep farms in Germany. Therefore, 635 pooled faecal samples from sheep kept on 20 organic farms were collected and examined by standard parasitological analyses for gastrointestinal nematodes (GINs), Eimeria species (spp.) and liver flukes (Fasciola hepatica). Additionally, 128 double-pooled samples were analysed for lungworm larvae. In 60.5% of all samples, parasite stadiums were detected, and 38.2% of the double-pooled samples were lungworm-positive. Production period, months and year of sampling had significant effects on infections with GINs (p < 0.05). The prevalence of GIN infection was lowest in ‘dairy’ (40.0%) when compared with ‘meat’ sheep (65.4%). The odds of being infected with Eimeria spp. was influenced by the month (p < 0.05). The number of ewes on a farm, the primary purpose or the grazing area showed no significant effects. Infections with lungworms occurred in tendency more often ‘after’ lambing period.
Zusammenfassung
Ziel dieser Untersuchung war die Analyse von Risikofaktoren für das Auftreten von parasitären Infektionen in Schafbeständen ökologisch wirtschaftender Betriebe in Deutschland. Dafür wurden 635 Sammelkotproben von 20 Betrieben auf einen Befall mit gastrointestinalen Nematoden (GIN), Eimerien (spp.) und Leberegeln (Fasciola hepatica) untersucht. Gleichzeitig wurden 128 gepoolte Proben auf Lungenwurmlarven getestet. In 60,5 % aller Sammelkotproben wurden Parasitenstadien nachgewiesen sowie Lungenwürmer in 38,5 % der untersuchten gepoolten Proben. Das Produktionsstadium, der Monat und das Jahr der Probensammlung hatten einen signifikanten Einfluss auf das Auftreten von GINs (p < 0,05). Die Prävalenz von GINs war bei den Milchschafen am geringsten (40,0 %), während die Fleischschafe die höchste Prävalenz aufwiesen (65,4 %). Das Risiko eines Auftretens von Eimerien wurde durch den Monat beeinflusst (p < 0,05). Die Herdengröße, die Nutzungsrichtung als auch die zur Verfügung stehende Weidefläche pro Schaf hatten keinen signifikanten Effekt. Infektionen mit Lungenwürmern traten vorrangig in dem Stadium nach der Lammzeit auf.