SARS, MERS und, aktuell, das Wuhan-Coronavirus: In den letzten Jahren wurden einige neue Coronaviren dem Menschen gefährlich. Es handelt sich um Zoonosen – doch von welchem Tier stammten die Viren? In allen drei Fällen standen Fledermäuse als Überträger unter Verdacht.
Victor Corman zeigte in Leipzig, dass die meisten Coronaviren tatsächlich Verwandte in Fledermäusen haben. Für MERS wurden sogar konspezifische Viren in den Fledertieren nachgewiesen. Ein Fledermaus-SARS-Coronavirus kann menschliche Zellen infizieren. Und inzwischen wurde bekannt: Das Wuhan-Coronavirus mit dem vorläufigen Namen 2019-nCoV ist zu 88 Prozent mit einem Coronavirus verwandt, das in Hufeisennasen nachgewiesen wurde.
Nutztiere als Brückenwirt für Coronaviren
Doch sind Fledermäuse tatsächlich der Ursprung humaner Erkrankungen? „Genetisch ja“, erklärte Corman, „aber der Überträger war bisher immer ein Brückenwirt.“ Der Ursprung humaner Corona-Pandemien sind Nutztiere, die engen Kontakt zu Menschen haben. MERS wurde durch Kamele übertragen, SARS durch Zibetkatzen und Marderhunde. Auch in Wuhan schien die Ansteckung von einem Markt auszugehen, auf dem mit Wildtieren gehandelt wird, unter anderem Ratten, Dachse, Füchse und Schlangen.