Gastrointestinale Nematoden sind insbesondere bei Weidepferden ein allgegenwärtiges Problem. In einer Studie der FU Berlin wurde der Einfluss von Umwelt-, Wirts- und Managementfaktoren auf Prävalenz und Quantität von Strongyliden und Parascaris spp. untersucht.
Insgesamt umfasste die Studie 1.067 Kotproben aus 113 Pferdehaltungen. Zur Ermittlung der Prävalenz wurde auf eine kombinierte Sedimentation/Flotation zurückgegriffen. Für die Eizahlbestimmung kam ein Mini-FLOTAC-Verfahren zum Tragen.
Risikofaktoren für die Ausscheidung von Strongyliden-Eiern
In 46,5 % der Proben konnten Strongyliden-Eier nachgewiesen werden. Prävalenz sowie Quantität wurden unter anderem von Altersgruppe und Probentyp signifikant beeinflusst. So fiel insbesondere die Altersgruppe der Jährlinge mit besonders häufigem Vorkommen von Strongyliden-Eiern und hoher Intensität der Ausscheidung auf.
Top Job:
Fohlen zeigten an sich keine auffällig hohe Prävalenz für die Ausscheidung von Strongyliden-Eiern, die Anzahl der Fohlen im Betrieb wirkte sich jedoch auf das Strongyliden-Vorkommen bei allen Pferden vor Ort aus.
Die Untersuchung von individuellen Einzelproben war in Bezug auf beide Messgrößen gegenüber der Verwendung von gepoolten Proben über drei Tage im Vorteil.
Der Wirkstoff der letzten Parasitenbehandlung beeinflusste die Prävalenz ebenfalls: War mit Moxidectin behandelt worden, waren die Proben signifikant seltener positiv als nach dem Einsatz von Ivermectin oder Pyrantel.
Spulwürmer als typisches Problem bei Jungpferden
Parascaris spp. konnte nur in 4,6 % der Proben nachgewiesen werden, wobei in allen Fällen Fohlen am betroffenen Betrieb gehalten wurden. Die Prävalenz beim Fohlen lag um den Faktor 5,4 höher als bei Jährlingen und 61-fach höher als bei adulten Pferden. Die Eizahl beim Fohlen war jedoch nicht signifikant höher als bei den anderen Altersgruppen.
Die Prävalenz der Ausscheidung von Parascaris-Eiern war nach Behandlung mit Ivermectin signifikant geringer als bei allen anderen Wirkstoffen. Es folgen Moxidectin und Pyrantel. Nach Fenbendazol-Gabe ließen sich die höchsten Prävalenzen in der nächsten Kotuntersuchung nachweisen.
Zusammenfassend liefert die Analyse wichtige Informationen zur Risikoeinschätzung sowie zur Gestaltung individueller und betriebsangepasster Entwurmungskonzepte.
Originalpublikation
Boelow H, Krücken J, von Samson-Himmelstjerna G (2023): Epidemiological study on factors influencing the occurrence of helminth eggs in horses in Germany based on sent-in diagnostic samples. Parasitol Res 122: 749–767. doi.org/10.1007/s00436-022-07765-4.