Official controls of animal welfare organisations that rehome dogs from Southern and Eastern Europe to Germany
Der Praktische Tierarzt 104, 960–969
© Schlütersche Fachmedien GmbH. 2023
Publiziert: 10/2023
Zusammenfassung
Tierschutzvereine verbringen eine große Zahl von Hunden aus Süd- und Osteuropa nach Deutschland, um sie vor den tierschutzwidrigen Bedingungen in ihren Herkunftsländern zu schützen. Die hier vorgestellte Studie beleuchtet die derzeitige Überwachungspraxis der Veterinärämter in den Jahren 2018 bis 2020. Es zeigt sich, dass laut des Trade Expert and Control Systems (TRACES) der EU eine steigende Zahl von Hunden verbracht wird, im Jahr 2020 wurden so über 100.000 Hunde nach Deutschland vermittelt. Es ist jedoch anzunehmen, dass es aufgrund zahlreicher privater Transporte und der Umgehung von TRACES eine hohe Dunkelziffer gibt. Kontrollen von Transporten, Tierschutzvereinen und Pflegestellen finden überwiegend stichprobenartig statt. Hauptsächliche Beanstandungsgründe betreffen vornehmlich das Tiergesundheits- und Transportrecht, wie beispielsweise die Nichteinhaltung der erforderlichen Dokumentation zum Tollwutschutz. Diese Tiere stellen ein erhöhtes Einschleppungsrisiko für Tollwut dar. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sind eher die Ausnahme. Des Weiteren besteht für die Veterinärbehörden eine rechtliche Grauzone beim Einfordern von Sachkundenachweisen nach § 11 Abs. 1 Nr. 3 Tierschutzgesetz von Vereinsmitgliedern und Pflegestellen. Hier ist die Schaffung von Rechtsklarheit und bundesweiten Standards unerlässlich.
Summary
Animal Welfare Organisations rehome dogs from Southern and Eastern Europe to Germany in order to save them from animal cruelty in their home countries. This study explores the official controls of those organisations by German veterinary authorities from 2018 to 2020.
The European Trade Expert and Control System (TRACES) shows that an increasing number of dogs are imported each year. Only in 2020 more than 100.000 dogs were rehomed to Germany. It must be assumed that due to private transportation and avoidance of TRACES these values are significantly underestimated. Inspections of transports, organisations and foster homes are mostly carried out randomly. Main Deficits regard to offences against animal health and transportation law, like inadequate documentation of rabies prevention. These dogs have a high likelihood to introduce rabies to Germany. Offences against the Animal Protection Act appear to be uncommon. Furthermore, there does not exist legal clarity of the requirements for the Certificates of Competence according to Section 11 paragraph 1 no. 3 Animal Protection Act for members of animal protection organisations and foster parents. Therefore, it is necessary to implement legal clearance and national standards.
