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Katzen-Allergie: Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten für die Behandlung.

Aus der Forschung

Antikörper gegen Katzenhaar-Allergie

Brennende Augen, Schnupfen oder gar allergisches Asthma: Für Allergiker kann eine Katze im Haus bei aller Liebe zur Qual werden. Jetzt wird ein neuer Therapie-Ansatz in klinischen Studien getestet.

  • Katzen-Allergiker entwickeln im Beisein der Tiere teils unerträgliche Symptome bis hin zu allergischem Asthma.
  • Die bisher einzige Möglichkeit zur Behandlung ist die Hyposensibilisierung.
  • Erforscht wird zum einen eine Impfung für Katzen, zum anderen eine Antikörper-Spritze für Katzen-Allergiker.

Katzenhaar-Allergikern wird derzeit vor allem Eines geraten: das Allergen meiden. Schon viele Katzen mussten aus diesem Grund abgegeben werden. Für Tierärztinnen oder TFA, die eine Allergie entwickeln, kann die Berufsausübung unmöglich werden. Bisher ist neben symptomatischer Behandlung mit Antihistaminika, Kortison-Nasenspray oder ggf. Asthma-Medikamenten eine sogenannte Hyposensibilisierung – oder allergenspezifische Immuntherapie – die einzige Therapieoption bei Katzenhaar-Allergie. Sie wird allerdings wegen des relativ hohen Nebenwirkungsrisikos und der erst Monate nach der Behandlung einsetzenden Wirkung nur sehr eingeschränkt empfohlen.

Therapie für Katzen-Allergiker: Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten

Bereits 2020 machten Neuigkeiten von einem neuen Impfstoff gegen das Allergen die Runde. Behandelt wird dabei nicht der Allergiker, sondern sein Haustier: Eine Impfung der Katze soll dazu führen, dass das Tier das Hauptallergen nicht mehr produziert. Allerdings befindet sich der Impfstoff noch in der Entwicklungs- und Testphase.


Top Job:


Jetzt scheint sich eine neue Möglichkeit aufzutun: Katzenhaar-Allergikern sollen künstlich hergestellte IgG-Antikörper  gespritzt werden. Damit könnte eine wirksame und nebenwirkungsarme Therapie in Sicht sein.

Immunglobulin G gegen Katzenallergie

Bei der Hyposensibilisierung wird das krankheitsauslösende Allergen verabreicht, um letztlich eine Unempfindlichkeit des Immunsystems dagegen zu erzeugen. Der neue Forschungsansatz zielt darauf, nicht mehr das Allergen selbst, sondern die gegen dieses Allergen gerichteten spezifischen IgG-Antikörper zu spritzen. Diese Antikörper können künstlich hergestellt werden. 

An dem Projekt forscht unter anderem Prof. Dr. Randolf Brehler, Leiter des Bereichs Allergologie, Berufsdermatologie und Umweltmedizin an der Hautklinik des Universitätsklinikums Münster. Er berichtet: „Phase-2-Studien waren hoch erfolgreich, eine einzige Spritze mit diesen Antikörpern konnte die Allergie für einige Wochen regelrecht abschalten. Auch Hauttests zeigten, dass Patienten kaum noch allergisch auf Katzenallergen reagierten.“ Weltweit steht nun die Phase-3-Studie an mehr als tausend Patienten bevor, Münster möchte eines der Zentren sein. Parallel wird das neue Wirkprinzip auch in Studien zur Birkenpollen-Allergie getestet. 

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