Image
Katzen können sich bei ihrer Beute mit Aviärer Influenza infizieren.
Foto: losonsky - stock.adobe.com
Katzen können sich bei ihrer Beute mit Aviärer Influenza infizieren.

H5N1

Vogelgrippe-Ausbruch bei Katzen

In Polen sind zahlreiche Katzen an einer schweren, akut verlaufenden Erkrankung verstorben, deren Ursache zunächst Rätsel aufwarf. Inzwischen wurde die Aviäre Influenza (H5N1) nachgewiesen.

Ende Juni 2023 häuften sich Berichte aus Polen über Katzen, die respiratorische und neurologische Symptome zeigten und nach akutem Krankheitsverlauf innerhalb von 24 Stunden verstarben. Inzwischen wurde in 23 Fällen eine Infektion mit Aviärer Influenza (H5N1) bestätigt. Das „Netzwerk für Expertise zu Influenza bei Tieren“ der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) gibt an, dass der schwere und schnelle Verlauf der Erkrankung ebenfalls auf eine Vogelgrippeinfektion hindeutet. 

Aviäre Influenza: schwerer Verlauf bei Katzen

Katzen sind für einige Influenza-A-Viren empfänglich. Während meist nur eine milde oder subklinische Infektion ausgelöst wird, kann das hochpathogene H5N1-Virus zu einer schweren Erkrankung mit letalem Verlauf führen.  Es sind bereits  andere, ebenfalls letal verlaufenden Fälle von Aviärer Influenza von Katzen in Europa oder Nordamerika bekannt, die sich mit der aktuellen Klade 2.3.4.4b infiziert hatten. Unter anderem wurden von Briand et al. 2023 der Fall einer Katze in Frankreich mit Dyspnoe und neurologischen Symptomen beschrieben. 

Zu den Symptomen der Aviären Influenza bei Katzen gehören:


Top Job:


  • Apathie und Depression
  • mangelnder Appetit
  • Fieber
  • neurologische Symptome
  • respiratorische Symptome
  • Magen-Darm-Symptome
  • Ikterus
  • Tod

Was tun bei einem H5N1-Verdacht?

Die WOAH empfiehlt, Katzen bei Verdacht auf eine H5N1-Infektion von anderen Haustieren zu isolieren. Tierärztinnen und Tierärzte sollten sich vorsichtshalber mit Einwegschutzkleidung, Masken, Schutzbrille und Handschuhen schützen.

Die ABCD-Leitlinien zu Prävention und Management von Aviärer Influenza bei Katzen (2009) empfehlen, oropharyngeale, nasale und/oder rektale Abstriche sowie Kotproben zu PCR oder Virusisolation einzuschicken. Die Veterinärbehörden sollten über den Verdacht informiert werden.

Aviäre Influenza: Ist mehr Prävention nötig?

Die Geflügelpest kostet nicht nur zahlreiche Tierleben und ist eine ökonomische Herausforderung. Das Virus birgt auch pandemisches Potenzial.
Artikel lesen

Was ist die Quelle für den H5N1-Ausbruch in Polen?

Die polnischen Behörden sind momentan noch mit der Untersuchung der aktuellen Fälle beschäftigt. Die Genomsequenzierung lässt eine singuläre Infektionsquelle vermuten. Anscheinend waren nicht alle betroffenen Katzen Freigänger, was eine direkte Übertragung von Wildvögeln auf die Katzen unwahrscheinlich macht. Auch eine Übertragung von Katze zu Katze kommt eher nicht infrage, obwohl das Virus grundsätzlich über Kot und Atemwege ausgeschieden werden kann. Die Fälle traten aber fast gleichzeitig weit verteilt in verschiedenen polnischen Städten auf. Derzeit wird unter anderem eine mögliche Übertragung über das Futter diskutiert (rohe Pute). 

Geflügelpest bei Säugetieren

Das Geflügelpestvirus ist 2023 nicht mehr saisonal, noch besser an Wildvögel angepasst und infiziert die unterschiedlichsten Vogelarten. Auch die Berichte zu Infektionen von Säugetieren häuften sich in diesem Jahr.

Image
Bei Füchsen in Niedersachsen wurde das Geflügelpestvirus H5N1 nachgewiesen.
Foto: ondrejprosicky - stock.adobe.com

Influenza

Geflügelpest beim Säugetier

H5N1 infizierte Nerze in Spanien, Seelöwen in Peru und Füchse in Niedersachsen. Das Virus verändert sich rasant und überspringt immer häufiger die Speziesgrenze.

Image
Alle Tierhalter sollten hinsichtlich der Geflügelpest aufmerksam sein.
Foto: bizoo_n - Fotolia

FAQ

Geflügelpest bei Rindern in den USA – Antworten auf die wichtigsten Fragen

Mehrere Fälle von H5N1 wurden bei Milchkühen in den USA nachgewiesen. Die Infektion eines Menschen steht damit ebenfalls im Zusammenhang.

Image
Foto: janecat - Fotolia.com

Schweinegrippe

Influenza: Gefährliche Virenmischung im Schwein

Die größte Hausschweine-Population der Welt lebt in China. Dort hat sich ein neues G4-Influenzavirus durchgesetzt, das bereits einige Menschen infiziert hat.

Image
Wilde Wasservögel sind das Reservoir für das Aviäre Influenzavirus.
Foto: AGAMI - stock.adobe.com

Prävention

Aviäre Influenza: Ist mehr Prävention nötig?

Die Geflügelpest kostet nicht nur zahlreiche Tierleben und ist eine ökonomische Herausforderung. Das Virus birgt auch pandemisches Potenzial.