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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

From single nucleotide substitutions up to chromosomal deletions: genetic cause of leucism-associated disorders in animals

Von Einzelnukleotidaustauschen bis zu chromosomalen Deletionen: Genetische Ursachen von Leuzismus-assoziierten Störungen bei Tieren

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 129, 269-281

DOI: 10.2376/0005-9366-15005

Publiziert: 07/2016

Summary

Leucism is characterized by a complete or partial white skin and hair in combination with pigmented irides, which can be vivid blue or heterochromatic. This is due to a complete or partial lack of melanocytes. The underlying pathogenesis is a disturbed emigration or differentiation of neural crest-derived cells. Therefore, leucistic phenotypes can be associated with defects, which mainly impair sensory organs and nerves. In humans, a well-known example is the Waardenburg syndrome. Leucism-associated disorders were also described in mouse, rat, hamster, rabbit, mink, cat, dog, pig, sheep, llama, alpaca, cattle and horse. In some of these species already identified causal mutations affect the genes EDN3, EDNRB, KIT, MITF, PAX3, SILV and SOX10. Defect alleles represent different types of genetic variation, ranging from single nucleotide substitutions up to larger chromosomal deletions. Some of the defect alleles produce desired coat color patterns. In some but not all cases, available genetic tests enable breeders to avoid production of animals affected by a leucism-associated disorder.

Hypopigmentation
white spotting
Waardenburg syndrome
sensorineural deafness
aganglionosis
EDN3
EDNRB
KIT
MITF
PAX3
SILV
SOX10

Zusammenfassung

Leuzismus ist charakterisiert durch komplette oder partielle Weißfärbung der Haut und der Haare bzw. des Haarkleides bei erhaltener Pigmentierung der Iris, die hellblau oder heterochrom sein kann. Ursächlich ist ein vollständiger oder partieller Mangel an Melanozyten. Da dieser auf einer gestörten Migration oder Differenzierung von Neuralleistenzellen beruht, können leuzistische Phänotypen mit Defekten assoziiert sein, die vor allem sensorische Organe und das Nervensystem betreffen. Beim Menschen ist das Waardenburg-Syndrom ein bekanntes Beispiel. Leuzismus-assoziierte Störungen wurden aber auch bei Maus, Ratte, Hamster, Kaninchen, Nerz, Katze, Hund, Schwein, Schaf, Lama, Alpaka, Rind und Pferd beschrieben. Bei einigen dieser Tierarten bereits identifizierte kausale Mutationen betreffen die Gene EDN3, EDNRB, KIT, MITF, PAX3, SILV und SOX10. Die Defektallele zeigen verschiedene Typen genetischer Variation und reichen von einzelnen Nukleotidaustauschen bis hin zu größeren chromosomalen Deletionen. Einige der Defektallele verursachen eine bestimmte, züchterisch erwünschte Farbgebung des Fells. In manchen, aber nicht in allen Fällen stehen genetische Tests zur Verfügung, die es den Züchtern erlauben, die Erzeugung von Tieren zu verhindern, die unter einer mit Leuzismus assoziierten Störung leiden.

Hypopigmentierung
Weißfärbung
Waardenburg-Syndrom
sensorineurale Taubheit
Aganglionose
EDN3
EDNRB
KIT
MITF
PAX3
SILV
SOX10

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