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Kleintierpraxis

Die offene Peritonealdrainage („offenes Abdomen“) als Therapieform einer septischen Peritonitis durch Actinomyces sp. bei einem Hund

Kleintierpraxis 57, 18-28

Publiziert: 01/2012

Zusammenfassung

In diesem Fallbericht wird eine jagdlich geführte SteirischeRauhaarbracke mit rezidivierendem Fieber und Mattigkeitaufgrund einer purulenten Peritonitis vorgestellt. In der präoperativenDiagnostik erweist sich der Nachweis der Ursachefür diese persistierende Entzündung als schwierig. Erst intraoperativentnommene Proben für eine zytologische, bakteriologischeund histopathologische Untersuchung führenzusammen zur Diagnose einer Infektion mit Actinomycessp.Eine Therapie durch intensives Débridement, Lavage undDrainage der Bauchhöhle sowie intravenöse Antibiose zeigtkeine signifikante klinische Besserung des Patienten. Als Therapiealternativezur herkömmlichen Drainagentherapie derBauchhöhle wird ein offenes Abdomen in einem Zeitraumvon 48 Stunden angelegt. Zusätzlich wird das passende Antibiotikumnach Resistenztest während der gesamten Therapiebis ein Jahr nach Therapiebeginnweitergeführt.
Insgesamt stellt dieser Fall eine seltene Ursache für einePeritonitis und eine nicht routinemäßig angewendete Formder Therapie mittels offenem Abdomen dar. BeschriebeneNachteile dieser Therapieform konnten nicht bestätigt werden,wohl aber stehen die Aktinomykoseinfektion und dieTherapie mit offenem Abdomen einem intensiven Managementgegenüber.
Aktinomykose
septische Peritonitis
offenes Abdomen

Summary

Open peritoneal drainage for the treatment of septic peritonitis caused by Actinomyces sp. in a dog
A hound was referred for the evaluation of chronic pyrexiaand lethargy due to septic peritonitis. Abdominal surgerywas performed. An abdominal actinomycosis was diagnosedthrough cytological, bacterial and histopathologicalexamination. The septic peritonitis due to actinomycosiswas surgically corrected and closed-suction drains wereused for abdominal drainage. Antibiotics were administeredintravenously, but did not lead to any progress. Therefore,open peritoneal drainage for about 48 hours includingantibiotic therapy was performed. Significant improvementof the septic peritonitis was achieved with this therapy. Inaddition, a suitable antibiotic was determined by resistancetesting and given to the dog for one year after the start oftherapy. None of the previously described disadvantagesof this type of therapy were apparent in this case. Theintensive management of open peritoneal drainage canbe recommended for the treatment of severe suppurativeabdominal actinomycotic infections.
Actinomycosis
septic peritonitis
open peritoneal drainage

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