Bovine viral diarrhea in the cattle population
Der Praktische Tierarzt 104, 680-694
DOI: 10.2376/0032-681X-2321
© Schlütersche Fachmedien GmbH. 2023
Eingereicht: 22. Mai 2022
Akzeptiert: 15. Mai 2023
Publiziert: 07/2023
Zusammenfassung
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Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick über Bovine Virusdiarrhoe (BVD) in der Rinderpopulation in Bezug auf den Erreger, die Übertragung, die klinischen Symptome und die Diagnostik sowie die Bekämpfungsmöglichkeiten und die Krankheitshäufigkeiten zu geben. Des Weiteren werden die wirtschaftlichen Auswirkungen einer BVD-Virus(BVDV)-Infektion thematisiert. Der Artikel geht ebenfalls auf das neue Tiergesundheitsgesetz auf EU-Ebene ein und verdeutlicht, dass BVD seit 21. April 2021 in den EU-Mitgliedstaaten überwacht sowie Maßnahmen implementiert werden müssen, um einen Eintrag oder eine Ausbreitung in andere Länder zu verhindern. Länder können sich seit Kurzem auch um einen BVDV-freien Status auf EU-Ebene bewerben. Die Arbeit verdeutlicht, dass Länder, die bereits frühzeitig Bekämpfungsprogramme gegen BVDV in der Rinderpopulation implementiert und die Krankheitshäufigkeiten reduziert haben, eine gute Ausgangslage haben, einen offiziellen BVDV-freien Status auf EU-Ebene zu erlangen. Beispielsweise ist eine kontinuierliche Reduzierung der Krankheitshäufigkeiten in Europa zu beobachten, da immer mehr Länder Interventionsmaßnahmen gegen BVDV ergreifen. Dies steht im Gegensatz zu Nordamerika, wo keine national verpflichtenden Interventionsprogramme implementiert sind. Die weltweiten monetären Produktionsverluste sind heterogen und reichen von 0,45 Euro bis 617,00 Euro pro Tier. Die Gründe für diese Brandbreite an diesen unterschiedlich hohen Produktionsverlusten werden in dieser Arbeit diskutiert. Zukünftig sind BVDV-freie Länder mit einer vollempfänglichen Rinderpopulation für das BVDV vor neuen Eintragungen insbesondere durch den Tierhandel zu schützen, wofür das neue Tiergesundheitsgesetz eine entsprechende Rechtsgrundlage schafft.
Summary
The aim of the present work is to provide an overview of bovine viral diarrhea (BVD) in the cattle population in terms of the pathogen, transmission, clinical symptoms, diagnostics, control measures, prevalence and the economic impacts of BVDV-infection. Further, the work addresses the new animal health law at EU-level which was implemented on 21 April 2021. The new law highlights that BVD has to be monitored in the EU member states and control measures have to be implemented to prevent the entry and spread of BVDV to other countries. Countries have recently been able to apply for an official BVDV-free status. The work indicates that countries that have implemented control programs against BVDV at an early stage were able to reduce the BVDV-prevalence in their cattle population. These countries have a good chance to get an official BVDV-free status. For instance, a decrease in the BVDV-prevalence is observed in Europe during the period as many countries implemented intervention measures against BVDV. This contrasts with North America, where an increase in the prevalence is observed because no national mandatory intervention programs were implemented at the national level yet. The worldwide monetary production losses are heterogeneous and range from 0.45 euro to 617.00 euro per animal. The main reasons for these heterogeneous production losses are discussed in the present study. BVDV-free countries with a fully susceptible cattle population have to be protected from new BVDV entries, in particular through animal trade for which the new animal health law incorporates corresponding regulations.