Der Praktische Tierarzt 86, 50-53
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG. 2005
Publiziert: 01/2005
Zusammenfassung
Von 1. Juli 1998 bis 23. Juli 1999 wurden am Schlachthofder Premiumfleisch AG in Zeven 32623 Rinder geschlachtet.Von diesen kamen 31464 aus 23 verschiedenenLandkreisen in die weitere Auswertung. Die Prävalenz vonF. hepatica betrug im Landkreis Rotenburg (Wümme), indem der Große Leberegel während des Beobachtungszeitraumesnoch flächendeckend bekämpft wurde, 0,67 Prozentaller angelieferten Tiere. In den Landkreisen, in denensolche Bekämpfungsmaßnahmen nicht oder nicht mehrdurchgeführt wurden, waren 1,43 Prozent aller Tiere sichtbarmit F. hepatica befallen. Die Schlachtkörper befallenerTiere wiesen gegenüber denen von nicht infizierten Tierenein deutliches Mindergewicht auf. Damit einhergehendkonnte bei den Leberegel-positiven Tieren eine schlechtereMuskelfülle festgestellt werden. Auch wenn dieBekämpfung von F. hepatica zur Vermeidung dieser Schädenbeiträgt, ist eine flächendeckende Behandlung bei dengefundenen insgesamt niedrigen Prävalenzen kaum sinnvoll.Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ließe sich optimieren,wenn die Leberegelbekämpfung auf besonders betroffeneGebiete und Betriebe fokussiert würde. Die Einführung derErfassung und Dokumentation von Schlachtbefunden inder Rinderschlachtung ist in diesem Zusammenhang vonhohem Nutzen.