Der Praktische Tierarzt 85, 422-431
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2004
Publiziert: 06/2004
Zusammenfassung
Die Zufütterung saurer Salze in der Gebärpareseprophylaxeerfordert eine regelmäßige Überwachung der Tiere,um den Effekt abzusichern. Auf neun Milchviehbetriebenwurden im monatlichen Abstand Harn- und Futterprobenentnommen. Harnproben wurden pro Betrieb undMonat von je 10 Kühen der frühen (Trockensteher)und späten(Vorbereiter) Trockensteherphase entnommen. In derFutterprobe wurde zur Bestimmung der DCAB der Gehaltan Kalium, Natrium, Chlorid und Schwefel und zusätzlichMagnesium bestimmt. In den Harnproben wurden dieKonzentrationen an Kalium, Natrium, Magnesium, Calciumund Chlorid bestimmt und der pH-Wert und die Netto-Säuren-Basenausscheidung (NSBA) gemessen. DieDCAB-Werte der TMR der Vorbereiter lagen trotz Zusatzsaurer Salze im positiven Bereich. Ein Absinken der DCABin den negativen = sauren Bereich gelang nur in Ausnahmefällen.Der Harn-pH-Wert lag ebenfalls bis auf wenigeAusnahmen noch im Normbereich. Im Gegensatz dazuzeigte die NSBA den Zusatz saurer Salze zuverlässig an.Mit einem Absinken der NSBA kam es zu einem Anstiegder Calciumkonzentration im Harn. Zur Überwachungdes Einsatzes saurer Salze sind Harnuntersuchungen Futteranalysenvorzuziehen, da sie die Wirkung sicherer aufzeigenund zudem den Effekt am Tier direkt nachweisen.Werden saure Salze eingesetzt, sollte die NSBA zwischen 0und 50 mmol/l und die Calciumkonzentration zwischen 5und 15 mmol/l liegen.