Der Praktische Tierarzt 86, 758-762
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG. 2005
Publiziert: 10/2005
Zusammenfassung
In der modernen Klauenpflegepraxis wird die Zusammenarbeitvon Tierarzt, Landwirt und Klauenpfleger immerwichtiger.
Im Rahmen eines immer intensiverwerdenden und weitreichenden Herdencontrollingskönnen die Spezialkenntnissedes Tierarztes für Ursachenforschungund vor allem für die Prophylaxegenutzt werden. Durch dasEntstehen von immer größeren Betriebenmit immer größeren Tierzahlenwird der Tierarzt immer häufiger nichtmehr wegen eines Einzeltieres, sondernwegen einer ganzen Herde zur Diagnostikund Therapie im Sinne der integriertenBestandbetreuung aufgefordert.Sinnvoll ist es deshalb, speziell PCgestützteveterinärmedizinische Betreuungsprogrammemit denen derRinderproduktion zu kombinieren. ImZusammenhang mit der wirtschaftlichenBedeutung von Klauenkrankheitenfür einen Rinderhalter (Bell u. Weary2002, Vermunt u. Twiss 2002, Zeddies1996) sind Programme, die in Zusammenarbeitmit Landwirt und Klauenpflegereine Dokumentation der erfasstenKrankheiten ermöglichen, sinnvoll.
Die Information des Tierbesitzersdurch den Tierarzt, eine profunde Ausbildungder eingesetzten Klauenpflegerund das Wissen des Tierarztes ermöglichendann durch eine einheitliche „Diagnose“und eine einheitliche Nomenklaturein rasches Erkennen von Klauenkrankheitenbzw. eine sinnvolle Prophylaxe.Die präzise Dokumentation steht alsoim Vordergrund.
Es empfiehlt sich ein schrittweisesVorgehen bei der Bekämpfung von Erkrankungenan der Rinderklaue (Fiedleret al. 2003): Zunächst steht die symptomatischeDiagnose der Klauenproblemean, dann folgt die klinische Diagnose,gefolgt von einer geeigneten Therapie.Die ätiologische Diagnose ist dann dieGrundlage für eine sinnvolle Prophylaxe.