Der Praktische Tierarzt 88, 741-745
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2007
Publiziert: 09/2007
Zusammenfassung
In einem geschlossenen Betrieb traten bei Schweinennach Umstallung von der Vormast in die Hauptmast bei etwa50 % der Tiere entzündliche bis krustöse Hautveränderungenan diversen Körperstellen auf. Nach einer klinischen Allgemeinuntersuchungmit wenigen weiteren unspezifischenBefunden fielen bei der Blutuntersuchung erniedrigte Kalzium-,Eisen- und Zink-Werte auf. Die in Frage kommendenDifferentialdiagnosen Schweinepest, Räude, Epidermitisexsudativa, Morbus maculosus, PDNS, Rotlauf und Pityriasisrosea wurden über ergänzende anamnestische Erhebungenund entsprechende weiterführende Untersuchungenausgeschlossen. Eine ergänzende Futtermittelanalyseauf Mineralstoffe und Spurenelemente wies einenerniedrigten Zink-Gehalt und ein zu hohes Kalzium-Zink-Verhältnis auf, was aufgrund der Zink-Komplex-förderndenWirkung des Kalziums zu reduzierter Resorption des Zinksim Darm führen kann. Die Kombination der klinischenSymptomatik mit den Befunden der Serum- und Futtermittelanalysenerlaubte die Diagnose der Primären Parakeratose.Nach Zink-Substitution im Futter war im Blut nach20 Tagen ein ausgeglichener Gehalt an Zink und Kalziumerreicht, die Hautveränderungen waren nach acht Wochenvollständig abgeheilt.