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Der Praktische Tierarzt

Gibt es Verhaltensänderungen bei Hochleistungskühen

Der Praktische Tierarzt 89, 220-229

Publiziert: 03/2008

Zusammenfassung

Die Leistungen der Milchkühe steigen kontinuierlich.Mittlere Herdenleistungen von 10.000 kg Milch/Kuh/Jahrsind heute keine Seltenheit mehr. Eine gezielte selektiveBeeinflussung von Verhaltenseigenschaften beim Rind istbereits dadurch zu erklären, dass Züchter regelmäßig solcheTiere bevorzugen, die leichter zu „händeln“ sind. Miteiner zunehmenden Leistungshöhe der Milchkühe könnenin ausgewählten Funktionskreisen Verhaltensänderungenbelegt werden. Der höhere Energie- bzw. Nährstoffbedarfder Hochleistungskuh führt – bei Konstanthaltungübriger Einflussfaktoren – dazu, dass das hochleistendeTier vergleichsweise einen höheren Zeitaufwand für das‚Fressen’ als das weniger leistenden Tier hat. Damit stehtder hochleistenden Kuh weniger Zeit zum Ruhen/Liegenzur Verfügung, da die verschiedenen Verhaltensweisenwechselseitig verknüpft sind. Der Landwirt hat dieserGegebenheit durch ein entsprechendes Fütterungs- undHaltungsmanagement gebührend Rechnung zu tragen,sollen ungünstige Entwicklungen im verfügbaren Gesamt-Zeitbudget und damit Stress vermieden werden. Das sichereErkennen der Brunst bei hochleistenden Kühen ist erschwert,da mit zunehmender Milchmengenleistung eine abnehmendeZeitdauer des ‚Stehens’ (= versuchsmäßig erfasst mittelseines Radiotelemetrie-Systems) belegt ist. Eine Änderungdes Brunstgeschehens bei Hochleistungskühen erforderteine intensivere Herdenbetreuung/-beobachtung bzw. denEinsatz weiterer technischer Hilfsmittel (z. B. Pedometer etc.)in größeren Herden. Das Melkverhalten ist ein Merkmal,das unabhängig von der Milchleistungsveranlagung vererbtwird. Unerwünschte Bullennachzuchten, die beim Melkennervös sind, sind nur zu erkennen, wenn diese Eigenschaftgezielt im Züchterstall hinterfragt wird.

 

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