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Kleintierpraxis

Aktuelles zu Babesia-canis-Infektionen bei Hunden in Bayern und Baden-Württemberg

Kleintierpraxis 53, 88-94

Publiziert: 02/2008

Zusammenfassung

Aktuelle Berichte weisen auf eine rasche Ausbreitung derkaninen Babesiose in Deutschland hin. In vorliegender Studiewurden daher 295 Tierärzte und Tierärztinnen, dabei 150 und145 von Kleintierpraxen/-kliniken aller Regierungsbezirke ausBayern bzw. Baden-Württemberg zum Vorkommen von Babesia-canis-Infektionen in ihrem Patientengut von Januar 2005bis Januar 2007 telefonisch befragt. Die Auswahl der Tierärzteund Tierärztinnen erfolgte anhand von Adresslisten nachdem Zufallsprinzip. B.-canis-Infektionen wurden gemäß dieserAngaben in 46,7 % und 47,6 % der in diese Studie einbezogenenKleintierarztpraxen/-kliniken in Bayern bzw. Baden-Württemberg bei insgesamt 543 Hunden nachgewiesen.Bei Überprüfung der Herkunft B.-canis-infizierter Tiere wurdefestgestellt, dass in Baden-Württemberg als autochthonbezeichnete Infektionen mit einem Anteil von 44,1 %, in Bayerndagegen nur mit 13,6 % vertreten waren. AutochthoneInfektionen wurden dabei besonders im Südwesten Baden-Württembergs, im Breisgau, mit einer auffälligen Häufung,in anderen Regionen dagegen als Einzelfälle registriert. DieDiagnosestellung erfolgte durch direkten Parasitennachweisim Blutausstrich bei 125 Patienten, durch DNA-Nachweismittels PCR bei 65 sowie durch Kombination beider Methodenbei 22 Tieren. Serologische Nachweisverfahren wurdenbei 190 Hunden ausschließlich, in Kombination mit direktenMethoden bei 132 Hunden eingesetzt. Bei 9 der 543 befallenenTiere lagen keine Angaben zu angewandten Diagnostikverfahrenvor. Die Mehrzahl infizierter Hunde (85 %) wiesklinische Symptome in Form von Schwäche, Apathie, Fieber,Anämie und Hämoglobinurie auf. Vorliegende Ergebnissezeigen an, dass autochthone B.-canis-Infektionen bei Hundenin Bayern und Baden-Württemberg zwar offensichtlichüberall vorkommen können, aber dabei fokal gehäuft nur imBreisgau.
Befragung
Tierarztpraxen
Tierarztkliniken
Süddeutschland
Babesia canis
Hund

Summary

Update on Babesia canis infections in dogs in Bavaria andBaden-Wuerttemberg, Germany
Current reports indicate a spread of canine babesiosis inGermany. In order to prove these reports, a total of 295veterinary practices and pet hospitals (150 and 145 registeredin the German states of Bavaria and Baden-Wuerttemberg,respectively) were included in this questionnairestudy to get more information about the occurrence ofBabesia canis infections in Southern Germany from January2005 until January 2007. The practitioners were selectedrandomly and contacted by phone. According to thesedata, infections with B. canis were detected in a total of 543dogs in 46.7 % and 47.6 % of the selected practices and pethospitals in Bavaria and Baden-Wuerttemberg, respectively.Analysis of the origin of the infected animals indicatedhigher rates of autochthonous infections with B. canis inBaden-Wuerttemberg (44.1 %) than in Bavaria (13.6 %).Autochthonous infections were frequently registered particularlyin the southwestern part of Baden-Wuerttemberg(Breisgau). In other regions only individual cases wereobserved. Infections were diagnosed by blood smears in125, by PCR in 65 and by combination of both methodsin 22 dogs. Serological tests were applied exclusively in190 animals and in combination with direct methods in132 dogs. In 9 of the 543 infected dogs, the diagnostictest methods remained unknown. Most of the infectedanimals showed clinical signs such as weakness, apathy,fever, anemia and hemoglobinuria (85 %). The results of thissurvey show clearly that autochthonous infections withB. canis may occur everywhere, but locally more frequentlyin the southwestern part of Baden-Wuerttemberg.
questionnaire
veterinary practices
pet hospitals
SouthernGermany
Babesia canis
dog

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