Der Praktische Tierarzt 86
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG. 2005
Publiziert: 03/2005
Zusammenfassung
Puerperale und postpuerperale Endometritiden verursachenbeim Rind häufig schwere wirtschaftliche Einbußen,insbesondere von Milchleistung und Fertilität. Ziele dervorliegenden Arbeit waren, die Wirksamkeit der intrauterinenInstillation von Eucacomp® und Lotagen® sowieihren Einfluß auf die Fruchtbarkeit im Zuge der Behandlungbeider Endometritisformen zu vergleichen. Abhängigvom Therapiebeginn wurden die 141 Kühe entwederGruppe I (Frühbehandlung: 22. bis 63. Tag p.p.; n=81) oderGruppe II (Spätbehandlung: 78. bis 147. Tag; n=60) zugeordnet.Die Tiere beider Gruppen wurden einer der dreinachfolgenden Behandlungen unterzogen: A – Eucacomp® intrauterin (n=52), B – Iliren® intramuskulär undnach 3 Tagen Eucacomp® intrauterin (n=38) oder C – Lotagen® intrauterin (n=51). Die Einteilung der Endometritidennach ihrem Schweregrad erfolgte in Entzündungen1., 2. und 3. Grades (n=56, 56 und 29) (Berchtold, 1982). Siewaren in allen Behandlungsgruppen im gleichen Verhältnisverteilt. Bei 69,2 % (36/52) von den mit Eucacomp® behandeltenKühen (Gruppe A) wurde eine Trächtigkeit erzielt;nach Lotagen®-Behandlung 56,9 % (29/51) (p gt; 0,05).Das Intervall zwischen Behandlung und erfolgreicher Besamungwar bei Gruppe Asignifikant kürzer (47,8 ± 27,6Tage) als bei Gruppe C (70,6 ± 55,6 Tage) (p 0,05). In Gruppe I führte die Behandlung mit Eucacomp®,allein und in Kombination mit dem PGF2M-Analog, in signifikantkürzerer Zeit zur Trächtigkeit sowie zu einer signifikanthöheren Trächtigkeitsrate (75,0 vs. 59,3 %, p 0,05). Die Eucacomp®-Behandlung erwies sich auch bei den Endometritiden2. und 3. Grades erfolgreicher als Lotagen®. So konzipiertendie Tiere im Schnitt 57,0 ± 31,8 Tage nach Eucacomp®-Instillation bei den Endometritiden 2. Grades unddie GTR erreichte 68,2 % (15/22), während nach Lotagenbehandlung11 von 20 Kühen (55,0 %) nach durchschnittlich84,6 ± 20,4 Tagen (p 0,05). Die zusätzliche Verabreichungvon PGF2M (Gruppe B) brachte keine nennenswerten Vorteilegegenüber dem alleinigen Einsatz von Eucacomp mitAusnahme der signifikant geringeren Notwendigkeit vonNachbehandlungen (p