Der Praktische Tierarzt 90, 416-422
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2009
Publiziert: 05/2009
Zusammenfassung
Der vorliegende Artikel präsentiert und diskutiert den Einsatz der Strahlentherapie als alleinige oder adjuvanteingesetzte Therapieoption degenerativer schmerzhafter Gelenkerkrankungen.
Arthrosen stellen die häufigste Arthropathie bei Kleintieren darund es handelt sich dabei um eine langsam progressive, degenerativeund häufig schmerzhafte Gelenkerkrankung. Die sekundäreOsteoarthrose kommt deutlich häufiger vor als die primäre (idiopathische)Osteoarthrose.
Ätiologisch kommen Trauma, Entzündung, Entwicklungsanomaliensowie metabolische, endokrine, neuropathische, neoplastische,iatrogene und kongenitale Komponenten in Frage.
Typische klinische Symptome sind Schmerzhaftigkeit sowie Immobilitätdes bzw. der betroffenen Gelenke.
Typische radiologische Befunde sind Gelenkerguss und Knorpeldegeneration.Initial kann durch die vermehrte Füllung des Gelenkseine Erweiterung, später durch den Verlust des Knorpels eineVerengung des Gelenkspaltes sichtbar sein (Abb. 1). Weiterhin sindeine erhöhte subchondrale Knochendichte sowie Mineralisationintra- und periartikulärer Weichteilstrukturen üblich. Durch Neovaskularisationdes chondrosynovialen Übergangs kommt es zu fibrokartilaginöserTransformation und perichondraler Ossifikationsowie zu Osteophytenformation.
Der Schweregrad radiologischer Befunde korreliert nicht zwangsläufigmit dem Ausmaß der Schmerzen.
Die radiologische Diagnostik für den Nachweis und die Bewertungdes Schweregrades der Erkrankung ist meist unproblematisch.Zur Verfügung stehenden therapeutischen Optionen zielen auf einesymptomatische Behandlung ab. Die Strahlentherapie macht hierkeine Ausnahme. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es möglichist, mit vertretbarem Aufwand und weitgehend nebenwirkungsfreieine lang andauernde Verbesserung der Lebensqualität durch reduzierteSchmerzhaftigkeit zu erzielen.