Der Praktische Tierarzt 87, 18-21
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG. 2006
Publiziert: 01/2006
Zusammenfassung
Naturheilverfahren wie die Golddrahtimplantationsind auch bei Vögeln anwendbar,wie der folgende Beitrag zeigt.
Chronische Lahmheiten sind in derder täglichen Vogelpraxis regelmäßig zubeobachten. Oft sind sie Folge eines nichtoder unzureichend therapierten Traumas,einer Gliedmaßenfehlstellung (genetischoder ernährungsbedingt), einerGelenkentzündung oder einer dauerhaftenFehl- bzw. Überbelastung.
Die Therapie chronischer Lahmheitenist sehr schwierig, da die genaue Ursachehäufig nicht mehr feststellbar bzw.zu beheben ist. Daher fokussiert die Therapieauf Beseitigung der Schmerzsymptomeund damit der Lahmheit. Mittelder Wahl sind deswegen nicht-steroidaleAntiphlogistika und Schmerzmittel, diein der Regel jedoch als Dauertherapie eingesetztwerden müssen. Anders als in derKleintiermedizin ist die Dauerapplikationvon Medikamenten beim Vogel durchdie Besitzer häufig nicht durchführbar.Eine Applikation über das Futter ist oftnicht möglich und eine dauerhafteZwangsapplikation nicht vertretbar. ZurBehandlung chronischer Gelenkerkrankungenund hieraus resultierenderLahmheiten wird in der Kleintiermedizindie Golddrahtimplantation als Dauerakupunkturangewendet (Rogalla2001, Schulze 2002). Diese Methode wurdeMitte der 70er Jahre erstmalig bei chronisch-degenerativen Erkrankungen desBewegungsapparates eingesetzt (Durkes1992). Seither findet diese Methodevor allem bei chronischen Hüft-und Ellbogengelenk-,sowie WirbelsäulenproblemenAnwendung.