Der Praktische Tierarzt 82, 437-440
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2001
Publiziert: 06/2001
Zusammenfassung
200 Hunde mit klinischem Neosporoseverdachtseitens des behandelnden Haustierarzteswurden mittels indirektem Immunfluoreszenzantikörpertestauf das Vorhandensein von Antikörpern gegen Neosporacaninum im Serum untersucht. Bei 87 dieser Hunde wurdezusätzlich auf Antikörper gegen Toxoplasma gondii untersucht.Weiterhin wurden Seren von 50 Hunden ohneklinischen Neospora-Verdacht auf Antikörper gegen Neosporacaninum untersucht. Bei 4 Prozent dieser Tiere wurdeein positiver Titer (entsprechend Titer von =1 : 50) festgestellt,sodass von einer subklinischen Durchseuchung inDeutschland ausgegangen werden kann. Bei den Hunden,deren Seren aufgrund von klinischem Verdacht auf eineNeosporose eingesandt wurden, reagierten deutlich mehrTiere, nämlich 13 Prozent, seropositiv (Titer =1 : 50). DieNeosporose sollte somit in Deutschland bei entsprechenderSymptomatik in die Differentialdiagnose mit einbezogenwerden. Eine gleichzeitige Untersuchung auf Toxoplasmenantikörperist sinnvoll, da die Erkrankungen klinischÄhnlichkeiten aufweisen. Bei unserer Studie waren 29 Prozentder doppelt untersuchten Seren positiv für Toxoplasmenantikörper(Titer =1 : 32), 11 Prozent positiv für Neospora-Antikörper, ein positiver Titer gegen beide Erregerkam dabei nur in einem Fall vor. Wir fanden eine statistischsignifikante Häufung von seropositiven Tieren bei denmännlichen Hunden. Diese Abhängigkeit vom Geschlechtwurde erstmals bei einer solchen Seroprävalenz-Studie fürNeospora caninum festgestellt und bedarf einer genauerenAbklärung durch weiterführende Untersuchungen.