Beim Geld ist es wie mit Urlaub, irgendwie ist immer zu wenig da - insbesondere zu Beginn der praktischen Tätigkeit. Dennoch ist es auch für Tierärzte mit kleinem Gehalt wichtig für unvorhersehbare Lebenswendungen und das Alter vorzusorgen.
SCHRITT 1: Kassensturz − Was habe ich?
Auch wenn die Realität schmerzt: Um die finanzielle Ausgangslage zu bestimmen muss erstmal klar sein, wieviel Geld auf dem/diversen Konten in gebundener (z.B. Sparbuch, Versicherung) und ungebundener Form (z.B. Tagesgeldkonto) vorliegt. Gibt es Schulden zu tilgen und bis wann? Das Führen eines Haushaltsbuches liefert Aufschluss darüber, wie hoch die monatlichen Ausgaben sind und wieviel Geld eigentlich für was ausgegeben wird. Hierfür eignen sich je nach Geschmack z.B. Excel-Tabellen, ein einfaches Notizbuch oder Apps wie Moneyfy. Welche finanziellen Verpflichtungen (z.B. gegenüber Kindern/Haustieren) gibt es?
Merke: Menschen sind Gewohnheitstiere und bleiben ihren Vertragsanbietern oder Gewohnheiten treu! Doch häufig kann an vielen Stellen Geld eingespart werden. Hier einige Beispiele:
Top Job:
- Stromanbieterwechsel zu günstigerem Tarif?
- Handyvertrag?
- Zweite Fitnessstudio-Mitgliedschaft?
- zwei Mal die Woche Fahrrad statt Auto?
- Brot einpacken statt Bäcker?
SCHRITT 2: Das habe ich − wo will ich hin?
Wer sich seinem Konto gestellt hat, kann nun die persönlichen Sparziele festlegen. Heißt: Für was möchte ich bis wann sparen? Folgendes sollte hierbei laut Finanzexperten berücksichtigt werden:
- Unterteilung der Sparziele in kurzfristige Ziele (dieses Jahr- z.B. Spanienreise dieses Jahr), mittelfristige Ziele (5-10 Jahre: z.B. Praxisgründung/Immobilie) und langfristige Ziele (15 Jahre Plus)
- Da sich die Lebenssituation jederzeit ändern kann sollten mindestens drei Monats-Nettogehälter als "Puffer für schlechte Zeiten" angespart und
- auch an langfristige Geldanlagen gedacht werden.
Es klingt banal, aber zunächst muss jeder für sich festlegen, wieviel von seinem Geld man monatlich ausgeben möchte. In der Regel gehen 50 % in feste Ausgaben, 30 % stehen für Freizeit und Co zur Verfügung und 20 Prozent sollten angelegt werden.
SCHRITT 3: Anfangen und langfristig denken
Aller Anfang ist schwer, doch selbst Sparbeträge von 25 Euro summieren sich auf längere Zeit. Je früher mit dem Sparen begonnen wird, desto besser. Da auf Girokonten keine Zinsen mehr zu erwarten sind, ist es sowohl für Festangestellte als auch für Selbstständige wichtig über langfristige Geldanlagen nachzudenken, damit sich das Ersparte auch vermehrt. Hierbei sollten sich Tierärzte*innen nicht nur auf Bankberater verlassen, sondern eigenständig aktiv werden. In Büchern, aber auch online (z.B. auf Finanzblogs und bei youtube) und in Podcasts (auch speziell für Frauen) gibt es bereits zahlreiche kostenfreie Informationen zu Anlageformen wie
- Immobilien
- Aktien (vor allem Fonds oder soegannte ETF´s)
- P2P-Kredite.
Warum Fianzen für Frauen besonders wichtig sind: Die Lebenserwartung ist lang, die Scheidungsraten hoch. Durch Familienplanung gibt es Zeiten, in denen die Arbeit ausgesetzt oder nur in Teilzeit gearbeitet wird. Deswegen: Packts an!