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Der Praktische Tierarzt

Orthopädische Behandlungsmaßnahmen bei der akuten und chronischen Hufrehe: Ein Behandlungskonzept aus der Hufreheklinik „The Laminitis Clinic“ in England

Der Praktische Tierarzt 88, 810-816

Publiziert: 10/2007

Zusammenfassung

Die Hufreheerkrankung ist grundsätzlich eine Notfallsituation,die das sofortige Handeln des Tierarztes erfordert.

Orthopädische Maßnahmen im akuten RehefallIn der englischen Hufreheklinik, unter derLeitung von Robert A. Eustace, Dauntseywerden ausschließlich an Hufrehe erkranktePferde behandelt. Die Therapiemethodenwerden dabei kontinuierlich weiterentwickelt.Die wichtigsten Sofortmaßnahmenund orthopädische Behandlungsschwerpunktesollen im Folgenden dargestelltwerden.

Neben der adäquaten Behandlung,ist das Herausfinden der Ursache wichtigsterBestandteil der Bekämpfung. Dadie Reheerkrankung eine langwierigeund auch kostenintensive Erkrankungdarstellt, ist das rechtzeitige Zusammenwirkenvon Tierarzt, Hufschmied undPferdebesitzer für den Heilungserfolgentscheidend.

Bei der Behandlung der Hufrehenehmen orthopädische Maßnahmen einebedeutende Stellung ein. In vielen Fällenkönnen geringfügige Änderungen der physikalischenBelastung bzw. der Statik desHufes und das Anbringen eines adäquatenHufschutzes eine deutliche Verbesserungim Krankheitsgeschehen bewirken.

Die zwei bedeutendsten Sofortmaßnahmenam Huf bei einer Hufreheerkankungsind die rasche Durchblutungsförderungder Zehe und die Wiederherstellungder Parallelität zwischenHufbein und Hornkapsel. Aufgrund deranatomischen Verteilung der Blutgefäßeam Huf beginnen Störungen der Blutzufuhrhäufig am Kronsaum der dorsalenZehenplatte. Im Verlauf der Erkrankungkommt es durch Lageveränderungendes Hufbeins, (Rotation und/oder Absenkung),zu Blutgefäßkompressionen inder Koronar- und Sohlenregion. Im weiterenFortschreiten des Geschehens dehntsich die Blutgefäßquetschung zirkulär bisin die palmaren/plantaren Bereiche desHufes aus.

 

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