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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Zur elektrischen Betäubung von Sauen und Schafen

Sauen, Schafe, elektrische BetäubungSows, sheep, electrical stunning

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 116, 107-109

DOI: 10.2376/0341-6593-116-107

Publiziert: 03/2009

Zusammenfassung

Die in der Tierschutz-Schlachtverordnung (1997) genannten Mindestwerte für dieStromstärke von 1,3 Ampere und Stromflussdauer beruhen auf Untersuchungen,die an Schweinen mit einem Körpergewicht von bis zu 130 kg gemacht wurden(Hoenderken, 1978; Anil, 1991). Nach eigenen Erfahrungen sollten zur Betäubungvon Sauen Wechselspannungen von mindestens 260 Volt (50 Hz) und Stromstärkenvon 1,8–2,0 Ampere verwendet werden.Die Gewährleistung einer ausreichend lange anhaltenden Betäubungswirkung istohne die Anwendung einer Herzdurchströmung bei Sauen nicht möglich, da dieZeitintervalle bis zum Stich und die Zeit bis zum Verlust einer ausreichend großenBlutmenge häufig länger sind als die Dauer der Betäubungswirkung.Die Dauer der Wirkung der elektrischen Betäubung von Schafen wurde bisherüberschätzt. Nach neueren Untersuchungen von Velarde et al. (2002) sollte derEntblutungsschnitt, der beide Halsschlagadern (A. carotidae) durchtrennen muss,spätestens 8 Sekunden nach dem Ende der Kopfdurchströmung erfolgt sein.Die gängige Praxis der Elektrobetäubung von frei beweglichen Schafen ineiner Betäubungsbucht mit anschließender Entblutung im Hängen lässt in denmeisten Fällen eine derart rasche Durchführung des Entbluteschnitts nicht zu.Daher sollten Schafe zur Elektrobetäubung auf einem Schlachtschragen, oder beigrößeren Schlachtgeschwindigkeiten im Restrainer ruhig gestellt werden, umeine unverzügliche Entblutung zu gewährleisten.

Summary

The minimum values for size of current and duration of current application mentionedin the German animal welfare at slaughter act are based on investigationsthat have been done on pigs up to 130 kg liveweight (Hoenderken, 1978, Anil;1991; Berghaus und Troeger, 1998).According to own experience a minimum of 260 Volt (50 Hz) and currents of1.8–2.0 ampere should be used.A lasting stunning effectiveness being sufficient for preventing recovery duringbleeding is difficult due to long processing times between end of stunning andbeginning of the bleeding cut. Therefore application of a two-cycle method foreliciting heart fibrillation should be mandatory.The duration of an effective electrical stun in sheep has been over-estimated sofar. According to the results of Velarde et al. (2002) the bleeding cut, severingboth carotid arteries must be performed latest 8 seconds after end of currentapplication. The present method of stunning unrestrained sheep in a pen followedby bleeding on a rail does not allow such a short time interval. Thereforesheep should be restrained manually on a working bench for sheep or for higherslaughter speed in a v-shaped restrainer allowing subsequent bleeding in arecumbent position.

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