TY - JOUR AU - M v. Wenzlawowicz AB - Die in der Tierschutz-Schlachtverordnung (1997) genannten Mindestwerte für dieStromstärke von 1,3 Ampere und Stromflussdauer beruhen auf Untersuchungen,die an Schweinen mit einem Körpergewicht von bis zu 130 kg gemacht wurden(Hoenderken, 1978; Anil, 1991). Nach eigenen Erfahrungen sollten zur Betäubungvon Sauen Wechselspannungen von mindestens 260 Volt (50 Hz) und Stromstärkenvon 1,8–2,0 Ampere verwendet werden.Die Gewährleistung einer ausreichend lange anhaltenden Betäubungswirkung istohne die Anwendung einer Herzdurchströmung bei Sauen nicht möglich, da dieZeitintervalle bis zum Stich und die Zeit bis zum Verlust einer ausreichend großenBlutmenge häufig länger sind als die Dauer der Betäubungswirkung.Die Dauer der Wirkung der elektrischen Betäubung von Schafen wurde bisherüberschätzt. Nach neueren Untersuchungen von Velarde et al. (2002) sollte derEntblutungsschnitt, der beide Halsschlagadern (A. carotidae) durchtrennen muss,spätestens 8 Sekunden nach dem Ende der Kopfdurchströmung erfolgt sein.Die gängige Praxis der Elektrobetäubung von frei beweglichen Schafen ineiner Betäubungsbucht mit anschließender Entblutung im Hängen lässt in denmeisten Fällen eine derart rasche Durchführung des Entbluteschnitts nicht zu.Daher sollten Schafe zur Elektrobetäubung auf einem Schlachtschragen, oder beigrößeren Schlachtgeschwindigkeiten im Restrainer ruhig gestellt werden, umeine unverzügliche Entblutung zu gewährleisten. BT - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift C1 - {"oldId":71196,"title":"Zur elektrischen Bet\u00e4ubung von Sauen und Schafen","teaserText":"Sauen, Schafe, elektrische Bet\u00e4ubungSows, sheep, electrical stunning","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Die in der Tierschutz-Schlachtverordnung (1997) genannten Mindestwerte f\u00fcr dieStromst\u00e4rke von 1,3 Ampere und Stromflussdauer beruhen auf Untersuchungen,die an Schweinen mit einem K\u00f6rpergewicht von bis zu 130 kg gemacht wurden(Hoenderken, 1978; Anil, 1991). Nach eigenen Erfahrungen sollten zur Bet\u00e4ubungvon Sauen Wechselspannungen von mindestens 260 Volt (50 Hz) und Stromst\u00e4rkenvon 1,8\u20132,0 Ampere verwendet werden.Die Gew\u00e4hrleistung einer ausreichend lange anhaltenden Bet\u00e4ubungswirkung istohne die Anwendung einer Herzdurchstr\u00f6mung bei Sauen nicht m\u00f6glich, da dieZeitintervalle bis zum Stich und die Zeit bis zum Verlust einer ausreichend gro\u00dfenBlutmenge h\u00e4ufig l\u00e4nger sind als die Dauer der Bet\u00e4ubungswirkung.Die Dauer der Wirkung der elektrischen Bet\u00e4ubung von Schafen wurde bisher\u00fcbersch\u00e4tzt. Nach neueren Untersuchungen von Velarde et al. (2002) sollte derEntblutungsschnitt, der beide Halsschlagadern (A. carotidae) durchtrennen muss,sp\u00e4testens 8 Sekunden nach dem Ende der Kopfdurchstr\u00f6mung erfolgt sein.Die g\u00e4ngige Praxis der Elektrobet\u00e4ubung von frei beweglichen Schafen ineiner Bet\u00e4ubungsbucht mit anschlie\u00dfender Entblutung im H\u00e4ngen l\u00e4sst in denmeisten F\u00e4llen eine derart rasche Durchf\u00fchrung des Entbluteschnitts nicht zu.Daher sollten Schafe zur Elektrobet\u00e4ubung auf einem Schlachtschragen, oder beigr\u00f6\u00dferen Schlachtgeschwindigkeiten im Restrainer ruhig gestellt werden, umeine unverz\u00fcgliche Entblutung zu gew\u00e4hrleisten.


Summary<\/span>
The minimum values for size of current and duration of current application mentionedin the German animal welfare at slaughter act are based on investigationsthat have been done on pigs up to 130 kg liveweight (Hoenderken, 1978, Anil;1991; Berghaus und Troeger, 1998).According to own experience a minimum of 260 Volt (50 Hz) and currents of1.8\u20132.0 ampere should be used.A lasting stunning effectiveness being sufficient for preventing recovery duringbleeding is difficult due to long processing times between end of stunning andbeginning of the bleeding cut. Therefore application of a two-cycle method foreliciting heart fibrillation should be mandatory.The duration of an effective electrical stun in sheep has been over-estimated sofar. According to the results of Velarde et al. (2002) the bleeding cut, severingboth carotid arteries must be performed latest 8 seconds after end of currentapplication. The present method of stunning unrestrained sheep in a pen followedby bleeding on a rail does not allow such a short time interval. Thereforesheep should be restrained manually on a working bench for sheep or for higherslaughter speed in a v-shaped restrainer allowing subsequent bleeding in arecumbent position.<\/p>","categories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"],"fromDate":"Mar 3, 2009 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/sauen-schafe-elektrische-betaeubung\/150\/3130\/71196"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"M. & H. Schaper GmbH","doiSerialWorkTitle":"Dtsch.tier\u00e4rztl.Wschr.","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/sauen-schafe-elektrische-betaeubung\/150\/3130\/71196","doiSource":"Dtsch.tier\u00e4rztl.Wschr. 116: 3, 107-109 (2009)","doiissn":"0341-6593","doiNr":"10.2376\/0341-6593-116-107","doiFirstPage":"107","doiLastPage":"109","doiTransmitted":true,"doiAuthor":"von Wenzlawowicz M","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dtw_2009_03_0107.pdf","title":"dtw_2009_03_0107.pdf","description":"Zur elektrischen Bet\u00e4ubung von Sauen und Schafen

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Die in der Tierschutz-Schlachtverordnung (1997) genannten Mindestwerte f\u00fcr dieStromst\u00e4rke von 1,3 Ampere und Stromflussdauer beruhen auf Untersuchungen,die an Schweinen mit einem K\u00f6rpergewicht von bis zu 130 kg gemacht wurden(Hoenderken, 1978; Anil, 1991). Nach eigenen Erfahrungen sollten zur Bet\u00e4ubungvon Sauen Wechselspannungen von mindestens 260 Volt (50 Hz) und Stromst\u00e4rkenvon 1,8\u20132,0 Ampere verwendet werden.Die Gew\u00e4hrleistung einer ausreichend lange anhaltenden Bet\u00e4ubungswirkung istohne die Anwendung einer Herzdurchstr\u00f6mung bei Sauen nicht m\u00f6glich, da dieZeitintervalle bis zum Stich und die Zeit bis zum Verlust einer ausreichend gro\u00dfenBlutmenge h\u00e4ufig l\u00e4nger sind als die Dauer der Bet\u00e4ubungswirkung.Die Dauer der Wirkung der elektrischen Bet\u00e4ubung von Schafen wurde bisher\u00fcbersch\u00e4tzt. Nach neueren Untersuchungen von Velarde et al. (2002) sollte derEntblutungsschnitt, der beide Halsschlagadern (A. carotidae) durchtrennen muss,sp\u00e4testens 8 Sekunden nach dem Ende der Kopfdurchstr\u00f6mung erfolgt sein.Die g\u00e4ngige Praxis der Elektrobet\u00e4ubung von frei beweglichen Schafen ineiner Bet\u00e4ubungsbucht mit anschlie\u00dfender Entblutung im H\u00e4ngen l\u00e4sst in denmeisten F\u00e4llen eine derart rasche Durchf\u00fchrung des Entbluteschnitts nicht zu.Daher sollten Schafe zur Elektrobet\u00e4ubung auf einem Schlachtschragen, oder beigr\u00f6\u00dferen Schlachtgeschwindigkeiten im Restrainer ruhig gestellt werden, umeine unverz\u00fcgliche Entblutung zu gew\u00e4hrleisten.


Summary<\/strong>
The minimum values for size of current and duration of current application mentionedin the German animal welfare at slaughter act are based on investigationsthat have been done on pigs up to 130 kg liveweight (Hoenderken, 1978, Anil;1991; Berghaus und Troeger, 1998).According to own experience a minimum of 260 Volt (50 Hz) and currents of1.8\u20132.0 ampere should be used.A lasting stunning effectiveness being sufficient for preventing recovery duringbleeding is difficult due to long processing times between end of stunning andbeginning of the bleeding cut. Therefore application of a two-cycle method foreliciting heart fibrillation should be mandatory.The duration of an effective electrical stun in sheep has been over-estimated sofar. According to the results of Velarde et al. (2002) the bleeding cut, severingboth carotid arteries must be performed latest 8 seconds after end of currentapplication. The present method of stunning unrestrained sheep in a pen followedby bleeding on a rail does not allow such a short time interval. Thereforesheep should be restrained manually on a working bench for sheep or for higherslaughter speed in a v-shaped restrainer allowing subsequent bleeding in arecumbent position.<\/p>","primaryLanguage":"deutsch","zusammenfassung":"Die in der Tierschutz-Schlachtverordnung (1997) genannten Mindestwerte f\u00fcr dieStromst\u00e4rke von 1,3 Ampere und Stromflussdauer beruhen auf Untersuchungen,die an Schweinen mit einem K\u00f6rpergewicht von bis zu 130 kg gemacht wurden(Hoenderken, 1978; Anil, 1991). Nach eigenen Erfahrungen sollten zur Bet\u00e4ubungvon Sauen Wechselspannungen von mindestens 260 Volt (50 Hz) und Stromst\u00e4rkenvon 1,8\u20132,0 Ampere verwendet werden.Die Gew\u00e4hrleistung einer ausreichend lange anhaltenden Bet\u00e4ubungswirkung istohne die Anwendung einer Herzdurchstr\u00f6mung bei Sauen nicht m\u00f6glich, da dieZeitintervalle bis zum Stich und die Zeit bis zum Verlust einer ausreichend gro\u00dfenBlutmenge h\u00e4ufig l\u00e4nger sind als die Dauer der Bet\u00e4ubungswirkung.Die Dauer der Wirkung der elektrischen Bet\u00e4ubung von Schafen wurde bisher\u00fcbersch\u00e4tzt. Nach neueren Untersuchungen von Velarde et al. (2002) sollte derEntblutungsschnitt, der beide Halsschlagadern (A. carotidae) durchtrennen muss,sp\u00e4testens 8 Sekunden nach dem Ende der Kopfdurchstr\u00f6mung erfolgt sein.Die g\u00e4ngige Praxis der Elektrobet\u00e4ubung von frei beweglichen Schafen ineiner Bet\u00e4ubungsbucht mit anschlie\u00dfender Entblutung im H\u00e4ngen l\u00e4sst in denmeisten F\u00e4llen eine derart rasche Durchf\u00fchrung des Entbluteschnitts nicht zu.Daher sollten Schafe zur Elektrobet\u00e4ubung auf einem Schlachtschragen, oder beigr\u00f6\u00dferen Schlachtgeschwindigkeiten im Restrainer ruhig gestellt werden, umeine unverz\u00fcgliche Entblutung zu gew\u00e4hrleisten.","summary":"The minimum values for size of current and duration of current application mentionedin the German animal welfare at slaughter act are based on investigationsthat have been done on pigs up to 130 kg liveweight (Hoenderken, 1978, Anil;1991; Berghaus und Troeger, 1998).According to own experience a minimum of 260 Volt (50 Hz) and currents of1.8\u20132.0 ampere should be used.A lasting stunning effectiveness being sufficient for preventing recovery duringbleeding is difficult due to long processing times between end of stunning andbeginning of the bleeding cut. Therefore application of a two-cycle method foreliciting heart fibrillation should be mandatory.The duration of an effective electrical stun in sheep has been over-estimated sofar. According to the results of Velarde et al. (2002) the bleeding cut, severingboth carotid arteries must be performed latest 8 seconds after end of currentapplication. The present method of stunning unrestrained sheep in a pen followedby bleeding on a rail does not allow such a short time interval. Thereforesheep should be restrained manually on a working bench for sheep or for higherslaughter speed in a v-shaped restrainer allowing subsequent bleeding in arecumbent position.<\/p>","translatedTitle":"Sauen, Schafe, elektrische Bet\u00e4ubungSows, sheep, electrical stunning","abstractE":"Die in der Tierschutz-Schlachtverordnung (1997) genannten Mindestwerte f\u00fcr dieStromst\u00e4rke von 1,3 Ampere und Stromflussdauer beruhen auf Untersuchungen,die an Schweinen mit einem K\u00f6rpergewicht von bis zu 130 kg gemacht wurden(Hoenderken, 1978; Anil, 1991). Nach eigenen Erfahrungen sollten zur Bet\u00e4ubungvon Sauen Wechselspannungen von mindestens 260 Volt (50 Hz) und Stromst\u00e4rkenvon 1,8\u20132,0 Ampere verwendet werden.Die Gew\u00e4hrleistung einer ausreichend lange anhaltenden Bet\u00e4ubungswirkung istohne die Anwendung einer Herzdurchstr\u00f6mung bei Sauen nicht m\u00f6glich, da dieZeitintervalle bis zum Stich und die Zeit bis zum Verlust einer ausreichend gro\u00dfenBlutmenge h\u00e4ufig l\u00e4nger sind als die Dauer der Bet\u00e4ubungswirkung.Die Dauer der Wirkung der elektrischen Bet\u00e4ubung von Schafen wurde bisher\u00fcbersch\u00e4tzt. Nach neueren Untersuchungen von Velarde et al. (2002) sollte derEntblutungsschnitt, der beide Halsschlagadern (A. carotidae) durchtrennen muss,sp\u00e4testens 8 Sekunden nach dem Ende der Kopfdurchstr\u00f6mung erfolgt sein.Die g\u00e4ngige Praxis der Elektrobet\u00e4ubung von frei beweglichen Schafen ineiner Bet\u00e4ubungsbucht mit anschlie\u00dfender Entblutung im H\u00e4ngen l\u00e4sst in denmeisten F\u00e4llen eine derart rasche Durchf\u00fchrung des Entbluteschnitts nicht zu.Daher sollten Schafe zur Elektrobet\u00e4ubung auf einem Schlachtschragen, oder beigr\u00f6\u00dferen Schlachtgeschwindigkeiten im Restrainer ruhig gestellt werden, umeine unverz\u00fcgliche Entblutung zu gew\u00e4hrleisten.","date":{"year":2009,"date":"03\/2009","accepted":"2009-03-03"},"volume":"116","openAccess":false,"journal":"Berliner und M\u00fcnchener Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","titleImageId":944,"pages":"107-109","redirects":["sauen-schafe-elektrische-betaeubung\/150\/3130\/71196"],"tierartCategories":[],"artikelartCategories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 03/2009 DO - 10.2376/0341-6593-116-107 LA - German N2 - Die in der Tierschutz-Schlachtverordnung (1997) genannten Mindestwerte für dieStromstärke von 1,3 Ampere und Stromflussdauer beruhen auf Untersuchungen,die an Schweinen mit einem Körpergewicht von bis zu 130 kg gemacht wurden(Hoenderken, 1978; Anil, 1991). Nach eigenen Erfahrungen sollten zur Betäubungvon Sauen Wechselspannungen von mindestens 260 Volt (50 Hz) und Stromstärkenvon 1,8–2,0 Ampere verwendet werden.Die Gewährleistung einer ausreichend lange anhaltenden Betäubungswirkung istohne die Anwendung einer Herzdurchströmung bei Sauen nicht möglich, da dieZeitintervalle bis zum Stich und die Zeit bis zum Verlust einer ausreichend großenBlutmenge häufig länger sind als die Dauer der Betäubungswirkung.Die Dauer der Wirkung der elektrischen Betäubung von Schafen wurde bisherüberschätzt. Nach neueren Untersuchungen von Velarde et al. (2002) sollte derEntblutungsschnitt, der beide Halsschlagadern (A. carotidae) durchtrennen muss,spätestens 8 Sekunden nach dem Ende der Kopfdurchströmung erfolgt sein.Die gängige Praxis der Elektrobetäubung von frei beweglichen Schafen ineiner Betäubungsbucht mit anschließender Entblutung im Hängen lässt in denmeisten Fällen eine derart rasche Durchführung des Entbluteschnitts nicht zu.Daher sollten Schafe zur Elektrobetäubung auf einem Schlachtschragen, oder beigrößeren Schlachtgeschwindigkeiten im Restrainer ruhig gestellt werden, umeine unverzügliche Entblutung zu gewährleisten. PB - M. & H. Schaper GmbH PP - Hannover PY - 2009 SP - 107 EP - 109 T1 - Zur elektrischen Betäubung von Sauen und Schafen T2 - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift TI - Zur elektrischen Betäubung von Sauen und Schafen TT - Sauen, Schafe, elektrische BetäubungSows, sheep, electrical stunning VL - 116 SN - 0341-6593 ER -