Der Praktische Tierarzt 87, 297-300
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG. 2006
Publiziert: 04/2006
Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit sollte in einem repräsentativenFerkelaufzuchtsystem mit PMWS- Problematik der Infektionsverlaufbezüglich PCV-2 und PRRSV untersuchtwerden. Dazu wurden von Ferkeln in vier repräsentativenFerkelaufzuchtbetrieben zum Einstallzeitpunkt, in der Mitteder Aufzuchtphase und zum Ausstallzeitpunkt Blutprobenentnommen und auf das Vorhandensein von Antikörperngegen das PRRSV sowie von PCV-2-Antigen untersucht.Es zeigte sich in drei Betrieben eine geringe Anfangsbelastungmit PCV-2, die in zwei Betrieben während der Aufzuchtlinear zunahm, in einem Betrieb bis zur Mitte der Aufzuchtkonstant blieb und dann erst sprunghaft anstieg. Engkorreliert mit der Prävalenz von PCV-2 war die der PRRSAntikörpersowie das zeitliche Auftreten des PMWS. Zur Stabilisierungder PMWS-Situation in den Aufzuchtbetriebensollten in einem kontinuierlichen Tiergesundheits- und HygieneüberwachungsprogrammMaßnahmen zur Stressvermeidung,Kontrolle und Reduzierung von Koinfektionenund die Durchführung koordinierter Impf- und Prophylaxemaßnahmenrealisiert und kontrolliert werden. Ein besonderesAugenmerk muss auf die einzelbetriebliche Situationbezüglich PRRS gelegt werden. Instabile Betriebe müssen mitgeeigneten Maßnahmen zur Infektionskontrolle unter Einbeziehungder Schutzimpfung in einen stabilen Zustandüberführt werden. Nach den Ergebnissen der vorliegendenUntersuchung ist unter den gegebenen Produktionsbedingungenmit einer relevanten Infektion der Ferkel mit PCV-2ab einem Alter von etwa 5–7 Wochen zu rechnen. Der Höhepunktder Infektion liegt bei einem Alter von 10–12 Wochen.
