Der Praktische Tierarzt 88, 14-19
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2007
Publiziert: 01/2007
Zusammenfassung
Mischlingshunde werden oft im Vergleich zu Rassehundenals anspruchslos und allgemein gesünder beschrieben.Da jedoch derzeit keine gezielten Untersuchungen zur Erkrankungshäufigkeitvon Mischlingshunden in Deutschlandvorliegen, wurde dieses Thema anhand der zugänglichenLiteratur und anhand der Patientendaten der Klinik fürkleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannoverder letzten zehn Jahre untersucht. Bei den untersuchtenErkrankungen Hüftgelenksdysplasie, fragmentierter Processuscoronoideus, Diskopathie, Kreuzbandriss, Pyometra,Demodikose, Pyodermie, Keratitis, Torsio ventriculi undÖsophagusdilatation zeigte sich eine durchschnittliche Beteiligungvon Mischlingshunden im Verhältnis zu ihremAnteil an der Gesamtpopulation (22,3 %). Lediglich beiMammatumoren (24,0 %) und Frakturen von Gliedmaßen(32,5 %) waren Mischlingshunde prozentual häufiger vertretenals in der Gesamtpopulation. Da jedoch in weniger als5 % der Fälle Kenntnis über die Rassenzusammensetzungder Mischlingshunde in der vorliegenden Untersuchungbestand, ist eine Beurteilung der Ergebnisse schwierig. Daein Mischlingshund in seiner genetischen Disposition starkvon seinen Vorfahren abhängig ist, kann keine Vorhersagehinsichtlich der Erkrankungsgefährdung bei diesen Hundengemacht werden. Alleine dass ein Hund als Mischlingshundeinzustufen ist, ist jedoch nicht mit besserer Gesundheitkorreliert.