Image
Was macht der Hund, wenn er allein Zuhause bleibt?
Foto: Karoline Thalhofer - stock.adobe.com
Was macht der Hund, wenn er allein Zuhause bleibt?

Journal Club

Hunde alleine zu Hause – wie gehen die Vierbeiner damit um?

Zum Alltag vieler Hundehalter gehört, dass ihr Hund für mehrere Stunden alleine zu Hause bleibt. Entsprechend häufig beklagen Besitzer, dass ihr Hund in dieser Zeit unerwünschtes Verhalten zeigt. Letzteres besser zu verstehen setzten sich Schweizer Forscher zum Ziel.

Als häufigstes Haustier teilen Hunde den Alltag mit ihren Besitzern. Dies bedeutet in annähernd jedem Fall, dass der Hund täglich für eine unterschiedliche Dauer alleine zu Hause bleibt. Nicht jeder Hund kann gleich gut mit dieser Situation umgehen. So wenden sich Hundehalter häufig an Verhaltenstherapeuten und Tierärzte, weil ihr Hund während des Alleinseins unerwünschte Verhaltensweisen zeigt. Dies sind vorwiegend Vokalisationen wie Bellen, Jaulen und Winseln, aber auch Beschädigung der Möblierung. Verhaltensforscher studierten nun das Verhalten von Hunden, die alleine zu Hause waren. Sie versuchten dabei Einflussfaktoren und die Bedeutung eines weiteren Hundes im Haushalt zu bestimmen.

Erstaunlich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Dazu beobachteten die Wissenschaftler per Videokameras in 54 Haushalten das Verhalten von 77 Hunden. Bei rund der Hälfte der Hunde lebte mindestens ein weiterer Artgenosse im Haushalt. Bei der Analyse der aufgenommenen Daten fanden die Forscher einen stark ausgeprägten Unterschied zwischen den Geschlechtern. Männliche Hunde zeigten deutlich mehr Jaulen und Bellen als Hündinnen. Besonders intensiv waren diese Vokalisationen, wenn männliche Hunde mit anderen Hunden gemeinsam gehalten wurden. Zudem hielten sich Hündinnen deutlich seltener im Bereich der Wohnungstür auf als männliche Hunde. Diese Unterschiede schienen unabhängig vom Kastrationsstatus zu bestehen. Insgesamt verbrachten die Hunde den größten Teil der Zeit, in der sie alleine zu Hause waren, mit Ruhen und Schlafen.

Geringer Einfluss durch Artgenossen

Zwar wären weitere Untersuchungen unter Einschluss physiologischer Stressparameter erforderlich um tiefere Einblicke in den vermuteten Trennungsstress von Haushunden zu erlangen. Die vorliegende Studie zeigt jedoch deutlich, dass das Geschlecht einen maßgeblichen Einfluss auf die Ausprägung von Vokalisationen zu haben scheint. Gleichzeitig dürfte die Haltung mehrerer Hunde in einem Haushalt diese Verhaltensweisen eher verstärken als abschwächen. Christian Schiffmann

Buchtipp - auch als E-Book erhältlich! 

Praxisleitfaden für TFAs: Hunden mit Problemverhalten helfen und Patientenbesitzer optimal beraten. Fünf erfahrene Tierärztinnen für Verhaltensmedizin geben konkrete Praxistipps, beschreiben gut umsetzbare Therapieansätze und erläutern Empfehlungen zur Prävention – für eine harmonische Mensch-Hund-Beziehung! Inklusive Infomaterialen für Tierbesitzer zum Download.  Patricia Solms: Verhaltensprobleme beim Hund, Von den Grundlagen bis zum Management. Schluetersche Verlagsgesellschaft, 260 Seiten,  ISBN 978-3-89993-981-1, 34,95 Euro. 

Image
Foto: inkevalentin – stock.adobe.com

Tierhalterbroschüre

Die Kastration beim Hund: Sinn oder Unsinn?

Im Gegensatz zur früheren Praxis lässt uns ein gegenwärtiger Diskurs über die Sinnhaftigkeit des Kastrierens innehalten. Die Sensibilisierung für dieses Thema ist bei Hundehaltern und Hundehalterinnen ebenfalls längst angekommen.

Image
Ein Napf voll Futter: Viele Halter gehen Risiken ein, lagern oder handhaben Futter falsch und waschen den Napf nur selten.
Foto: Chalabala-stock.adobe.com

Zoonose-Gefahren

So selten wird der Napf gereinigt

Mit der Hygiene nehmen viele Hundehalter es offenbar nicht so genau – zumindest dann nicht, wenn es um den Napf und das Futter des Vierbeiners geht, zeigt eine Studie.

Image
Noch ist der Facharzt einer KI bei der Interpretation von Röntgenbildern überlegen.
Foto: ThorstenSchmitt - stock.adobe.com

Künstliche Intelligenz

KI in Facharztprüfung durchgefallen

Kann Künstliche Intelligenz den Fach(tier-)arzt bei der Interpretation von Röntgenbildern ersetzen? Ein aktueller Test zeigt: So weit ist die Technik noch nicht.

Image
Impfen: Die Beratung durch die Tierärztin hat Einfluss.
Foto: LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com

Journal Club

Impfbereitschaft von Hundebesitzern – welchen Einfluss hat der Tierarzt?

Seit mehreren Jahren sehen sich praktizierende Tierärzte in der Kleintierpraxis zunehmend mit kritischen Haltungen der Hundebesitzer gegenüber Impfungen konfrontiert. Doch Tierärztinnen und Tierärzte können die Impfbereitschaft der Hundehalter entscheidend beeinflussen wie eine aktuelle Studie zeigt.