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Was macht der Hund, wenn er allein Zuhause bleibt?
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Was macht der Hund, wenn er allein Zuhause bleibt?

Journal Club

Hunde alleine zu Hause – wie gehen die Vierbeiner damit um?

Zum Alltag vieler Hundehalter gehört, dass ihr Hund für mehrere Stunden alleine zu Hause bleibt. Entsprechend häufig beklagen Besitzer, dass ihr Hund in dieser Zeit unerwünschtes Verhalten zeigt. Letzteres besser zu verstehen setzten sich Schweizer Forscher zum Ziel.

Als häufigstes Haustier teilen Hunde den Alltag mit ihren Besitzern. Dies bedeutet in annähernd jedem Fall, dass der Hund täglich für eine unterschiedliche Dauer alleine zu Hause bleibt. Nicht jeder Hund kann gleich gut mit dieser Situation umgehen. So wenden sich Hundehalter häufig an Verhaltenstherapeuten und Tierärzte, weil ihr Hund während des Alleinseins unerwünschte Verhaltensweisen zeigt. Dies sind vorwiegend Vokalisationen wie Bellen, Jaulen und Winseln, aber auch Beschädigung der Möblierung. Verhaltensforscher studierten nun das Verhalten von Hunden, die alleine zu Hause waren. Sie versuchten dabei Einflussfaktoren und die Bedeutung eines weiteren Hundes im Haushalt zu bestimmen.

Erstaunlich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Dazu beobachteten die Wissenschaftler per Videokameras in 54 Haushalten das Verhalten von 77 Hunden. Bei rund der Hälfte der Hunde lebte mindestens ein weiterer Artgenosse im Haushalt. Bei der Analyse der aufgenommenen Daten fanden die Forscher einen stark ausgeprägten Unterschied zwischen den Geschlechtern. Männliche Hunde zeigten deutlich mehr Jaulen und Bellen als Hündinnen. Besonders intensiv waren diese Vokalisationen, wenn männliche Hunde mit anderen Hunden gemeinsam gehalten wurden. Zudem hielten sich Hündinnen deutlich seltener im Bereich der Wohnungstür auf als männliche Hunde. Diese Unterschiede schienen unabhängig vom Kastrationsstatus zu bestehen. Insgesamt verbrachten die Hunde den größten Teil der Zeit, in der sie alleine zu Hause waren, mit Ruhen und Schlafen.

Geringer Einfluss durch Artgenossen

Zwar wären weitere Untersuchungen unter Einschluss physiologischer Stressparameter erforderlich um tiefere Einblicke in den vermuteten Trennungsstress von Haushunden zu erlangen. Die vorliegende Studie zeigt jedoch deutlich, dass das Geschlecht einen maßgeblichen Einfluss auf die Ausprägung von Vokalisationen zu haben scheint. Gleichzeitig dürfte die Haltung mehrerer Hunde in einem Haushalt diese Verhaltensweisen eher verstärken als abschwächen. Christian Schiffmann

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