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Der Praktische Tierarzt

Fallbeschreibung einer Räudesanierung mittels oraler Medikation in einem Sauenbestand

Case description of Sarcoptes scabieei var. suis eradication by oral medication in a sow farm

Der Praktische Tierarzt 95, 252-257

Publiziert: 04/2014

Zusammenfassung

Bei der vorliegenden Feldstudie wurde untersucht, ob ein konventioneller mit Sarcoptes (S.) scabiei var. suis infizierter Sauenbestand durch zweimalige fünftägige orale Ivermectin- Gabe über die Flüssigfütterung im Abstand von elf Tagen saniert werden kann. Dabei wurde die Ivermectin-Dosis, die normalerweise in sieben Tagen gegeben wird (0,1 mg Ivermectin pro kg Körpermasse pro Tag) auf nur fünf Tage verteilt (0,14 mg Ivermectin pro kg Körpermasse pro Tag), um Arbeit einzusparen und weniger Wochenendtage im Behandlungsplan einzuschließen. Im Zeitraum der insgesamt dreiwöchigen Behandlung wurden alle Saugferkel wöchentlich mit Ivermectin (0,3 mg/kg Körpermasse s. c.) parenteral behandelt. Vor der Behandlung wurden alle Sauen des Betriebes ab dem 1. Wurf (n=292) sowie alle Eber (n=4) serologisch auf Antikörper gegen S. scabiei var. suis mittels Sarcoptes- ELISA 2001® (Afosa GmbH, Luckenwalde) untersucht. Dabei wurden 5,1 % der Tiere als positiv und 7,4 % als fraglich für eine Infektion mit Räudemilben bewertet. Zur Erfolgskontrolle der Räudesanierung wurden neun und 15 Monate nach der Behandlung Blutproben von 47 bzw. 60 Tieren mittels Sarcoptes-ELISA 2001® untersucht. Dazu wurden in erster Linie die noch im Bestand befindlichen, vormals positiven Tiere und die neu hinzugekommenen, besonders empfänglichen Jungsauen getestet. Die Ergebnisse zeigten, dass die Titer der zuvor seropositiven Tiere in den negativen Bereich fielen. Lediglich bei zwei Sauen konnte eine neue Serokonversion bei der ersten Nachuntersuchung festgestellt werden, diese Tiere zeigten aber bei der zweiten Nachuntersuchung deutlich niedrigere Titer. Auch alle nach 15 Monaten auf Milben untersuchten Hautgeschabsel (darunter eine der beiden seropositiven Sauen) waren negativ. Klinische Hinweise auf eine bestehende Räudeinfektion konnten bei regelmäßigen Betriebsbesuchen nicht mehr beobachtet werden.
Schwein
Sarcoptes scabiei v. suis
Sanierung

Summary

The objective of the presented field study was the eradication of Sarcoptes (S.) scabiei var. suis from an infected sow herd by oral medication with ivermectin using a liquid feeding system (two medication periods of five days, with an eleven days intervall in between the two periods). Therefore the whole ivermectin- dose normaly given in 7 days (0.1 mg/kg/day) was given in 5 days (0,14 mg/kg/day) to save work and having to medicateless at weekends. During the 3 weeks treatment period all suckling piglets were treated weekly with ivermectin (0.3 mg/kg s. c.). Before treatment blood samples of all breeding sows (first parity and older, (n=292)) and all boars (n=4) were tested for antibodys against S. scabiei var. suis by Sarcoptes-ELISA 2001® (Afosa GmbH, Luckenwalde). 5.1 % of the testet animals were positiv and 7.4 % showed a doubtful reaction. To control the effectiveness of the mange eradication program in this breeding farm blood samples from sows were tested again by ELISA 9 and 15 months later (n=47 and 60, respectively). First of all still available positive animals of the former examinations as well as new introduced gilts, which have a higher susceptibility for mange infection were investigated. The results of this examination showed that sows with former positive antibody titers were all negative. Only two seronegative sows developed positive results after the first examination, but showed lower titers in the third examination in comparison to the second one. Also skin scrapings 15 months after treatment were negative for S. scabiei var. suis (including one of the sows with positive antibody titers). Clinical signs of mange infection were not seen any more in the sow farm during continuous farm examinations.
p ig
Sarcoptes scabiei v. suis
eradication
ivermectin

 

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