Treatment of Tritrichomonas foetus in a cat colony with delayed release ronidazole tablets in the small intestine
Der Praktische Tierarzt 97, 16-25
© Schlütersche Verlagsges. 2015
Publiziert: 12/2015
Zusammenfassung
Bei sieben Abessinierkatzen (zwei männliche, fünf weibliche) fiel trotz erfolgreicher Langzeitbehandlung mit Fenbendazol gegen Giardien weiterhin intermittierend grüngelblicher, schleimiger Durchfall und teilweise ein entzündeter Analbereich mit häufigem unkontrollierten Kotabsatz auf. Während der Sektion einer aufgrund einer anderen Erkrankung euthanasierten Katze wurden makroskopisch verdickte Dünn- und Dickdarmwände festgestellt. Die histologische Untersuchung zeigte, dass sich begeißelte Einzeller im Darmlumen (beginnend im Jejunum) und in den Krypten befanden. Giardien konnten jedoch ausgeschlossen werden. Eine PCR des Kotes des restlichen Katzenbestandes ergab bei fünf von sechs Tieren einen positiven Befund auf Tritrichomonas (T.) foetus. Die Behandlung von fünf verbliebenen Tieren (ein weiteres Tier musste zwischenzeitlich euthanasiert werden) wurde mit ca. 30 mg pro kg KGW Ronidazol p. o. (Umwidmung; Ridzol 10 % Bt®, Dr. Hesse Tierpharma GmbH & Co. KG, D; Tablettenform) täglich über 14 Tage durchgeführt. Die spezielle magensaftresistente Verarbeitung des Ronidazols sollte im Sinne einer gezielten Wirkstofffreisetzung im distalen Dünndarm neurotoxische Nebenwirkungen reduzieren. Die Tiere wurden nacheinander von der Gruppe isoliert, behandelt und täglich allgemein klinisch und neurologisch untersucht. Neurotoxische Nebenwirkungen waren nur andeutungsweise festzustellen, sodass die Behandlung bei zwei der fünf Katzen für einen Tag ausgesetzt wurde. Nach der Ronidazolbehandlung wurde bei allen Tieren mittels regelmäßiger Untersuchung (PCR) keine Tritrichomonaden-DNA über einen Zeitraum von 345 bis zu > 800 Tagen nachgewiesen. Bei einem der Tiere wurde in der neunten Woche nach Therapie ein fraglicher Befund erhoben, es wurde weiterhin isoliert gehalten und auf die Erreger untersucht, was stets einen negativen Befund ergab. Die Behandlungsversuche zeigen, dass auch problematische Protozoeninfektionen in Katzengruppen erfolgreich eliminiert werden können.
Originalveröffentlichung: Bei diesem Artikel handelt es sich um die Republikation eines Artikels aus der Berliner und Münchener Tierärztlichen Wochenschrift. Den Originalartikel finden Sie hier.
Summary
Seven abyssinian cats (two male, five female) showed intermittent green-yellow mucous diarrhoea, sometimes an inflammation of the anal region and faecal incontinence even after longtime treatment with fenbendazole against Giardia. During necropsy of one of the cats, which had to be euthanized due to another disease, the gut wall of small and large intestine appeared macroscopically thickened. Histological examination indicated flagellates in the lumen of the intestine (initiating at the jejunum) and in the crypts. However Giardia could be excluded in this case. By PCR of the faeces Tritrichomonas (T.) foetus was diagnosed in five of six cats of this colony. Five remaining animals (another cat had to be euthanized) were treated with about 30 mg per kg BW ronidazole p. o. (rededication; Ridzol 10% Bt®, Dr. Hesse Tierpharma GmbH & Co. KG, Germany) daily over 14 days. The special gastro-resistant processing of the ronidazole should ensure a targeted drug delivery in the distal small intestine in order to reduce neurotoxic adverse effects. Animals were treated consecutively, isolated from the other cats and were daily examined clinically and neurologically. Neurotoxic adverse effects appeared slightly, therefore – as a precaution – the treatment of two cats was paused for one day. After treatment of all cats, T. foetus wasn´t diagnosed by PCR over the period of 345 to > 800 days in any cat. One animal had dubious findings in the ninth week after treatment. Hence it was still kept isolated from the group and PCR showed a negative result at all times afterwards. The treatment protocol shows that elimination of problematic protozoal infections is possible in cat colonies.