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Der Praktische Tierarzt

Durch Zecken übertragbare bakterielle Infektionen bei Hunden: Seroprävalenzen von Anaplasma phagocytophilum, Borrelia burgdorferi sensu lato und Ehrlichia canis in Deutschland

Das Vorkommen von Antikörpern gegen Borrelia burgdorferisensu lato (Bb), Anaplasma phagocytophilum (Ap)und Ehrlichia canis (Ec) in der deutschen Hundepopulationwurde bisher nicht umfassend analysiert. Mit 5 881untersuchten Blutproben erfolgte ...

Der Praktische Tierarzt 88, 776-788

Publiziert: 10/2007

Zusammenfassung

Das Vorkommen von Antikörpern gegen Borrelia burgdorferisensu lato (Bb), Anaplasma phagocytophilum (Ap)und Ehrlichia canis (Ec) in der deutschen Hundepopulationwurde bisher nicht umfassend analysiert. Mit 5 881untersuchten Blutproben erfolgte durch diese Studie dieerste methodisch einheitliche und geografisch übergreifendeserologische Untersuchung dieser Größenordnung.Serumblutproben von n = 3 005 Hunden (Gruppe A) undn = 2 876 Hunden (Gruppe B) wurden auf Grund diverserlabordiagnostischer Anforderungen von Tierarztpraxenaus ganz Deutschland an zwei verschiedene Laboratoriengesendet. Mittels eines serologischen Schnelltests wurdendie Proben auf das Vorliegen spezifischer Antikörper gegendie genannten Erreger überprüft. Die Ergebnisse beiderGruppen wurden in einer Datenbank zusammengefasst undmit einem computergestützten Programm zur Erstellungdigitaler Landkarten geografisch ausgewertet. Insgesamtergaben sich regionale Seroprävalenzen von 17,6 % bis31,1 % für Ap, von 1,9 % bis 10,3 % für Bb und von 0,0 % bis2,2 % für Ec. Die Seroprävalenz für Hunde, die Antigenkontaktmit sowohl Bb als auch Ap hatten, lag regional bei1,0 % bis 4,7 %. Das Vorkommen von Antikörper-Reaktionengegenüber Ap und Bb in der deutschen Hundepopulationist demnach häufig, aber gebietsweise sehr unterschiedlichverteilt. Neben der bekannten Infektion mit Bb solltezukünftig Ap in der veterinärmedizinischen InfektionsdiagnostikBerücksichtigung finden. Die Bedeutung zeitgleichauftretender Mischinfektionen ist im Zusammenhang mitAuswirkungen auf die adaptive Immunantwort und denpotenziell daraus resultierenden verstärkten klinischenSymptomen zukünftig von besonderem Interesse.

 

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