Der Praktische Tierarzt 93, 635-639
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2012
Publiziert: 07/2012
Zusammenfassung
In den Jahren 1996–2009 wurden 13 Kälber mitNabelstrangbruch mit (10/13) und ohne (3/13) Ruptur des Bruchsackesin die Klinik für Wiederkäuer der Tierärztlichen Fakultätder LMU München eingeliefert. Bei allen 13 Patienten wurde zudemeine komplexe Missbildung des Gekröses und des Dünndarmsim Bereich der „halbinselförmigen Aussackung“ registriert. In dervorliegenden Arbeit wird beispielhaft für die beiden Gruppen jeweilsein Kalb mit und ohne Ruptur des Bruchsackes beschrieben.Die unverzügliche Diagnosestellung sowie die Einleitung der notwendigenSofortmaßnahmen sind für eine erfolgreiche Behandlungderart betroffener Kälber von großer Bedeutung. Patienten mitNabelstrangbruch sollten nur unter folgenden Voraussetzungenoperiert werden: keine nennenswerte Störung des Allgemeinbefindens;keine weiteren schwerwiegenden Missbildungen; allenfallsgeringgradige Verschmutzung; keine fortgeschrittenen Devitalisierungsvorgänge(bläuliche Verfärbung, schlechte bis keine Motorik,Därme auffallend kühl) an den vorgefallenen Darmschlingen. ÜberÄtiologie und Pathogenese dieser komplexen Erkrankung kann derzeitnur spekuliert werden.Summary
Omphalocele with intestinal and mesenterialabnormalityThis paper is based on the records of 13 calves with omphalocelewith (10/13) and without (3/13) rupture of the hernialsac that were admitted to the Clinic for Ruminants, University ofMunich, in the years 1996 through 2009. In addition to omphalocele,an extensive abnormality of both mesentery and small intestinewas detected in each of the 13 calves. One case of both groups ofpatients is described in detail. Early diagnosis and intervention arecrucial for successful treatment of affected calves. Patients withomphalocele should only be operated if following conditions aremet: no severe disturbance of general condition, no additional severecongenital anomalies, only little contamination and no severedamage of intestines. At present, only speculations about aetiopathologyof this complex umbilical abnormality are possible.