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Keine falsche Zurückhaltung: Frauen dürfen noch größer denken.
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Keine falsche Zurückhaltung: Frauen dürfen noch größer denken.

Arbeitsalltag

Was Tierärztinnen für ihre Arbeitszufriedenheit tun können

Anlässlich des Weltfrauentages haben wir Tierärztinnen gefragt, was sie brauchen, um sich im Arbeitsalltag zufriedener zu fühlen. Fünf Anregungen.

Studien und Befragungen kommen immer wieder zu dem Ergebnis, dass es bei Tierärztinnen und Tierärzten in Sachen Arbeitszufriedenheit noch Luft nach oben gibt. Insbesondere die vielen Frauen in der Tiermedizin, denn die Berufsgruppe ist nun mal zu 80 Prozent weiblich, werden durch die Doppelbelastung von Arbeit und Familie mit einem großen Mental Load konfrontiert. Was Sie brauchen, um zufriedener im Beruf zu sein, hat der Austausch mit unterschiedlichen Praktikerinnen ergeben. Anlässlich den Weltfrauentages wollen wir hier fünf Ideen vorstellen. 

Eine gute Infrastruktur für die Kinder

Tierärztinnen, die gleichzeitig Mütter sind, haben viele Aufgaben gleichzeitig zu stemmen. Um mit einem freien Kopf in die Praxis gehen zu können, brauchen sie eine funktionierende Infrastruktur für ihre Kinder. Hilfreich sind hierfür nicht nur Kita und ein familiäres Netzwerk (falls vorhanden), sondern auch Teams, in denen Verständnis für solche Themen besteht und Kolleginnen, die sich gegenseitig unter die Arme greifen. Ebenso sollten die Männer unterstützen und vermehrt in die Pflicht genommen werden.

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Wertschätzung

Das beste Gehalt kann nur schwer einen Chef oder eine Chefin aufwiegen, die nicht in der Lage sind, Lob auszusprechen. Wertschätzung dürfen Mitarbeitende aktiv einfordern, indem sie um einen regelmäßigen Austausch sowie regelmäßige Feedbackgespräche bitten. 

Grenzen

Insbesondere, weil Frauen häufig sehr empathisch und feinfühliger sind, müssen sie sich von gallespuckenden Patientenbesitzern, dem generellen Praxisstress sowie anderen mentalen Belastungen, abzugrenzen. Hierbei kann es helfen, alle Emotionen zuzulassen, aber auch über das Erlebte zu sprechen. Chefs sollten zudem einen Leitfaden zur Verfügung stellen, wie mit schwierigen Kunden umzugehen ist und diesen Grenzen aufzeigen, wenn sie auf ihre Mitarbeitenden losgehen.

Ausgleich, Pausen, Bewegung

Arbeit ist nicht alles! Wer Hobbies pflegt oder sich regelmäßige Pausen gönnt, verhindert, dass der arbeitsintensive Praxisalltag alle Energiereserven auffrisst und kommt auf andere Gedanken. Da in der Tiermedizin eine ständige Kopfarbeit vonnöten ist, ist es sinnvoll in der Freizeit etwas ganz anderes zu tun und vor allem auch intellektuell abzuschalten. So baut zum Beispiel Bewegung in der Natur anfallende Stoffwechselprodukte ab und ist damit ein guter „Sorgen-aus-dem-Kopf-Sauger.“

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Ein gutes Miteinander

Frauen sind häufig noch stärkere Teamplayer als Männer und fühlen sich mitunter stärker emotional belastet, wenn das Miteinander im Team nicht funktioniert. Sie sollten daher nicht zögern, einen regelmäßigen Austausch mit Kollegen und Kolleginnen zu suchen, auch über die eigene Praxis hinaus. Ebenso sollten sie sich noch stärker in Netzwerken organisieren und daraus entstehende Synergien für sich nutzen. Denn es tut nicht nur gut zu hören, dass andere Kollegen und Kolleginnen ähnliche Probleme haben, Netzwerke liefern auch Ansprechpartner/innen und führen somit zur Zeitersparnis beim Lösen von aufkommenden Schwierigkeiten.

Ein Beispiel für ein starkes Frauen-Netzwerk gibt es bereits in England. Hier werden nicht nur starke Tierärztinnen und ihre Lebenswege vorgestellt, sondern auch frauenspezifische Themen besprochen. Gerne mehr davon, auch hierzulande.

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