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Viele Tierhalter wünschen sich vor Eingriffen ein Vorgespräch mit einem Veterinäranästhesisten.
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Viele Tierhalter wünschen sich vor Eingriffen ein Vorgespräch mit einem Veterinäranästhesisten.

Tier-Anästhesisten

Geschätzte Experten

Tierärzte, die sich auf Narkosen und Schmerztherapie spezialisiert haben, sind gefragt und werden von Tierhaltern sehr geschätzt. Trotzdem sind die Tier-Anästhesisten oft mit ihrer Jobentscheidung unzufrieden.

Der Schmerzausschaltung bei Eingriffen an Tieren wird in den vergangenen Jahren auch gesamtgesellschaftlich wachsendes Interesse entgegengebracht. Dennoch ist der spezialisierte Anästhesist noch keine solche Selbstverständlichkeit in tiermedizinischen Einrichtungen, wie er es in der Humanmedizin ist. Tiermediziner von der Vetsuisse-Fakultät Zürich haben jetzt untersucht, wie Tierhalter Anästhesisten wahrnehmen.

Ausgangspunkt der Studie im „Schweizer Archiv für Tierheilkunde“ war unter anderem die Feststellung, dass private Kleintierpraxen in den USA und in Großbritannien schon weitaus häufiger Anästhesisten beschäftigen als vergleichbare Einrichtungen in der Schweiz. Befragt wurden 320 Hunde- und Katzenbesitzer, deren Tier in der Kleintierklinik des Tierspitals Zürich behandelt worden war und dabei auch eine Anästhesie erhalten hatte. Immerhin 60 Prozent der Tierhalter wussten demnach, dass am Tierspital Zürich jede Narkose durch Spezialisten betreut wird.

Unzufrieden mit dem Job

Das Schmerzempfinden von Tieren und Menschen wurde allgemein als sehr ähnlich eingeschätzt. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) wünschten sich ein Vorgespräch mit einem Veterinäranästhesisten. Fast 85 Prozent der Teilnehmenden würden einen Aufpreis bezahlen, wenn ein Spezialist in einer Privatpraxis die Anästhesie ihres Tieres betreute – Fakten, die Tierärzten Mut machen könnten, sich zu spezialisieren.

Doch eine andere neue Studie trübt das Bild: Britische Wissenschaftler zeigen im Fachmagazin „Veterinary Anaesthesia and Analgesia“, wie es um die Jobzufriedenheit von Tierärzten weltweit steht, die eine Residency mit Anästhesie-Schwerpunkt absolviert haben. 150 Anästhesie-Fachleute beteiligten sich, die meisten waren während ihrer Residency an Universitäten tätig gewesen. Ein Viertel der Teilnehmenden gab an, unzufrieden mit der absolvierten Weiterbildung zu sein. 60 Prozent würden die Residency als Station auf dem Weg zum Anästhesie-Experten zwar immer wieder wählen. Allerdings würde sich immerhin gut ein Fünftel, könnte man die Zeit zurückdrehen, nicht noch einmal für die Residency entscheiden. Weitere 18 Prozent waren sich unsicher.

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Hohe Wertschätzung

Gründe für die Unzufriedenheit waren unter anderem die Anleitung durch die Supervisoren und die Bezahlung. 26 Prozent der Befragten fühlten sich bei ihrer Arbeit als Resident auch nur selten wertgeschätzt. Diesen Teil der Absolventen könnte die eingangs geschilderte Schweizer Studie möglicherweise trösten: Ihr Fazit ist, dass die Wertschätzung, die Patientenbesitzer den Narkose-Spezialisten entgegenbringen, generell hoch sei.

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