Der Praktische Tierarzt 85, 482-486
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2004
Publiziert: 07/2004
Zusammenfassung
Nicht nur die spezifischen Erkrankungen der harnproduzierenden undharnableitenden Organe, sondern auch viele andere Störungen führen zu Veränderungen, die mit Hilfe einer Urinuntersuchung abgeklärt werden können. Unabhängig davon, ob es sich um einen Verdacht auf Diabetes mellitus, auf MorbusCushing oder um die verschiedenen Differentialdiagnosen einer FLUTD (FelineLower Urinary Tract Disease) handelt – ohne Harnuntersuchung ist keine vernünftige Diagnose möglich.
Trotzdem kommt der Urin bei der Diagnostik meist viel zu kurz. Einerseits besteht oft eine gewisse Scheu vor der Probengewinnung, andererseits wirken die oft in der Literatur for-mulierten hohen Ansprüche an die Probenqualität als Hindernis. Natürlich ist eine optimale Urinprobe das Ziel eines jeden Untersuchers. Dies sollte jedoch nicht zu dem Schlussführen, dass keine Urinprobe besser ist, als eine nicht ganz korrekt gewonnene Probe. Bei entsprechender Interpretation können auch Urinbefunde von nicht ganz perfekt gewonnen Urinproben sehraufschlussreich sein. Je nach Fragestellung gibt es verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten. Die einzelnen Parameter werden nachfolgend dargestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die Bedeutung der Urinbefunde für Diagnoseund Therapie, aber auch die Besonderheiten bei der Probenentnahme, dem Versand und mögliche Fehlerquellenwerden erörtert.
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