Der Praktische Tierarzt 86, 548-553
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG. 2005
Publiziert: 08/2005
Zusammenfassung
In einer prospektiven klinischen Verlaufsstudie wurdedie Wirksamkeit eines biologischen, überwiegend postoperativeingesetzten Behandlungsschemas bei caninenNeoplasien untersucht. Das Schema umfasste die in derAntihomotoxischen Medizin eingesetzten PräparateCoenzyme compositum, Ubichinon compositum, Para-Benzochinon-Injeel forte, Glyoxal compositum, Lymphomyosotund Galium-Heel. Behandelt wurden zwölfHündinnen mit malignen Mammatumoren. Ein Jahr oderlänger nach dem jeweiligen Behandlungsbeginn überlebtenacht der zwölf Hunde (67 %). Eine Vergleichspopulationder gleichen Klinik von Hündinnen mit malignen Mammatumorenüberlebte ein Jahr postoperativ ohne Nachbehandlungnur zu 48 %. Zu den ein Jahr oder länger überlebendenacht Tieren gehören sowohl jüngere Hunde (5–6 Jahre) mit hochgradig malignen Tumoren (Gesamtbeobachtungsdauer21–36 Monate), als auch ältere Hunde (8–12 Jahre) mit überwiegend mittelgradig malignen Neoplasien(Gesamtbeobachtungsdauer 12–47 Monate). Die vierinnerhalb des ersten Behandlungsjahres verstorbenen Tierewaren alle älter als zehn Jahre und litten an Tumorenmittlerer bis hoher Malignität. Die Verträglichkeit der Behandlungsowie die Compliance der Patientenbesitzerwaren sehr gut. Der positive Verlauf bei Patienten mit prognostischungünstigen Einzelfaktoren (fortgeschrittenesAlter oder hohe Malignität), und die gegenüber der Vergleichsgruppeaus derselben Klinik deutlich verbesserteÜberlebensrate lässt die Anwendung des hier untersuchtenSchemas bei Patienten mit malignen Mammatumorensinnvoll erscheinen. Ein Fall von einem extramammärenhochmalignen Tumor (anaplastisches Sarkom) wurdeaußerhalb der Studie mit dem gleichen Schema behandeltund war bei Beobachtungsende zwei Jahre post operationembei gutem Gesundheitszustand.