Der Praktische Tierarzt 88, 502-507
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2007
Publiziert: 07/2007
Zusammenfassung
In diesem Beitrag werden anhand einiger pathologischerZustände der Harnorgane Möglichkeiten der homöopathischenBeeinflussung gezeigt.
Erkrankungen der Niere sind, nebenUnfällen und malignen Tumoren undHerzerkrankungen einer der häufigstenTodesursachen bei Hund und Katze. (Lewiset al. 1990) Ursachen für die relativ häufigvorkommenden interstitiellen Nephritidensind neben kongenitalen Faktorenz. B. Toxinbelastungen, Infektionen, präundpostrenale Störungen oder falscheFütterung. Im weiteren Verlauf kommenhäufig noch Glomerulopathien hinzu.Nierenschäden treten bei Rüden häufigerals bei weiblichen Tieren auf, und anlagebedingteMerkmale können zusammenmit genannten Uraschen zur Entstehungchronischer Nephropathien führen. Auchbei den Hauskatzen spielt die chronischeNiereninsuffizienz bekanntermaßen einegroße Rolle in der Krankheitsstatistik.
Die Behandlung derartiger Problemeist mit hohem diagnostischen, therapeutischenund damit auch finanziellen Aufwandverbunden. Außerdem ist die Compliancedes Besitzers in besonderem Maßegefordert, da begleitende Maßnahmen wiez. B. Diät unbedingt nötig sind und oftüber einen längern Zeitraum durchgeführtwerden müssen.
Weniger aufwändig und leichter zubehandeln sind Erkrankungen der harnableitendenWege. Sie werden im Folgendenschwerpunktmäßig abgehandelt, da dieVerordnung eines homöopathischenMittels bei diesen Zuständen aufgrundpathognomischer Symptome mit wenigerIndividualisierung möglich ist. Eine Behandlungvon Nierenerkrankungen oderschwerer Zustände in diesem Bereich kannhomöopathisch wirkungsvoll unterstütztwerden. Eine kausale homöopathischeTherapie sollte jedoch immer langjährigerfahrenen Homöopathen vorbehaltenbleiben, da hier sehr stark individualisiertwerden muss und pathognomische undzur Erkrankung gehörende Symptomezur Arzneimittelfindung kaum noch herangezogenwerden.