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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Klinischer Vergleich einer Iso- und Sevofluranmononarkose beim Gerbil (Meriones unguiculatus)

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 117

Publiziert: 07/2004

Zusammenfassung

Es wurden die beiden Inhalationsanästhetika Isofluran und Sevofluran bezüglich ihrer klinischen Wirkungen bei je 12 Gerbilen (Meriones unguiculatus, Wüstenrennmaus) miteinander verglichen. Die Narkoseeinleitung erfolgte in einer Ganzkörperkammer mit einer Anästhetikumkonzentration für Isofluran von 4,0 Vol.% bei einem O2-Flow von 500 ml/min bzw. für Sevofluran 8,0 Vol.% mit 1000 ml/min. Die Narkose wurde über eine Nasenkammer mit einer Anästhetikumkonzentration von 2,8 bis 3,2 Vol.% Isofluran bei einem O2-Flow von 200 ml/min bzw. von 5,0 bis 5,2 Vol.% Sevofluran mit 400 ml/min, mit der ein chirurgisch toleranter Reflexzustand gewährleistet war, aufrechterhalten. Isofluran flutete trotz des höheren Blut-Gas-Verteilungskoeffizienten geringfügig schneller an als Sevofluran. Die Aufwachzeit hingegen war in der Isoflurangruppe signifikant länger als in der Sevoflurangruppe. Beide Anästhetika wirkten ähnlich atemdepressiv. Die Atemfrequenz in der Sevoflurangruppe lag unter den Werten der Isoflurangruppe. Höchste Priorität während der Anästhesie hatte die sofortige Lagerung der Tiere auf einer Wärmequelle, denn nur so konnte von vorneherein ein gefährlicher Abfall der Körpertemperatur verhindert werden. Beide Inhalationsnarkotika können für den Einsatz beim Gerbil empfohlen werden. Sevofluran bietet keinen klinisch sichtbaren Vorteil gegenüber Isofluran.

Summary

The objective of this study was a comparison of the volatile anaesthetics isoflurane and sevoflurane in terms of their clinical effects in gerbils (Meriones unguiculatus) (n=12 each). Induction of anaesthesia was performed in a body chamber with an anaesthetic concentration of 4.0 Vol.% at an oxygen flow of 500 ml/min for isoflurane and 8.0 Vol.% at an oxygen flow of 1000 ml/min for sevoflurane, respectively. Anaesthesia was maintained via nose cone with an anaesthetic concentration of 2.8 to 3.2 Vol.% at an oxygen flow of 200 ml/min for isoflurane and 5.0 to 5.2 Vol.% at an oxygen flow of 400 ml/min for sevoflurane. Those anaesthetic concentrations ensured reflex status conform with surgical tolerance. In spite of its higher blood-gas coefficient induction time was slightly faster for isoflurane. Recovery time was significantly longer in the isoflurane group than it was in the sevoflurane group. Both inhalants caused respiratory depression. Respiratory rate was lower in sevoflurane animals compared to isoflurane. The animals were positioned on a heating pad immediately after induction, thus a decrease of the body temperature could be prevented. Both inhalants can be recommended for usage in gerbils. Sevoflurane showed no clinical benefit compared to isoflurane.

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