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Der Praktische Tierarzt

Giardia-Infektionen bei Hunden in Deutschland: Bewertung von Behandlungsregimen in unterschiedlichen Haltungsformen und Prävalenz

Der Praktische Tierarzt 87, 597-603

Publiziert: 08/2006

Zusammenfassung

Die Bekämpfung von Giardien bei Hunden bereitetvielfach Probleme, da trotz Einsatzes hochwirksamer ChemotherapeutikaReinfektionen häufig auftreten. In vorliegenderStudie wurden Kotproben von 170 Hunden, 112 ausGruppen- oder Zwinger- und 58 nicht selektionierten ausEinzeltierhaltungen aus Deutschland, mit Hilfe der konventionellenMIFC- (Merthiolate-Iodine-Formaldehyd-Concentration) Technik sowie des kommerziell erhältlichenKoproantigen-ELISA (ProSpecT® Giardia MicroplateAssay, Remel) auf Giardienbefall untersucht. Von denHunden aus Gruppenhaltung waren 45 (40,2 %) sowie Tierenaus Einzelhaltungen 16 (27,6 %) Giardia-positiv (MIFCund/oder Koproantigen-ELISA). Zur Überprüfung vonverschiedenen Behandlungsregimen wurden Giardia-Zystenausscheidende Hunde beider Haltungsformen ausgewähltund mit Kombinationstabletten aus Fenbendazolund Praziquantel (Prazifen-Kombi®, Ceva) in der vom Herstellerempfohlenen Dosierung therapiert. Jeweils 7, 14 und28 Tage nach Anwendung des Präparates wurden koprologischeUntersuchungen vorgenommen. UnbehandelteKontrolltiere standen aus ethischen Gründen für diese Studienicht zur Verfügung. Trotz zweimal in monatlichen Abständendurchgeführter Behandlungsserien wurden nochbei mindestens 35,3 % der ursprünglich einbezogenen34 Hunde aus Gruppenhaltung Giardia-Zysten im Kotnachgewiesen. Im Gegensatz dazu schieden nur noch15,4 % der über drei Tage mit dem Kombinationspräparattherapierten Tiere aus Einzelhaltungen bei der ersten Kontrolluntersuchungnach sieben Tagen, bei weiteren Untersuchungenkeiner der einbezogenen Hunde mehr Zystenmit dem Kot aus. Anhand der Ergebnisse dieser Studie istabzuleiten, dass Infektionen mit Giardien bei Hunden inDeutschland häufig vorkommen und diese durch das eingesetzteChemotherapeutikum in Abhängigkeit von denHaltungsbedingungen wirksam bekämpft werden können.Reinfektionen treten bei unzureichenden hygienischenVerhältnissen auf, besonders in Gruppen- oderZwingerhaltung.

 

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