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Antibiotika mit Synbiotika kombinieren

Bei der Clindamycin-Therapie von Katzen ist Erbrechen eine häufge Nebenwirkung. Eine Studie untersucht, inwieweit ein Synbiotikum gastrointestinale Störungen reduzieren kann.

Die Anwendung einiger Antibiotika ist häufig vergesellschaftet mit sogenannten Antibiotika-induzierten gastrointestinalen Störungen wie Durchfall und Erbrechen. Darunter leidet die Compliance der Therapie, sie wird vorzeitig abgebrochen, womit das Risiko einer Resistenzbildung steigt.

Synbiotikum im Test gegen Placebo
16 gesunde Katzen wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe erhielt über drei Wochen Clindamycin in der üblichen Dosis, zusätzlich ein Synbiotikum bzw. ein Placebo. Nach einer sechswöchigen Auswaschungsperiode wurde die zweite Behandlungsperiode begonnen, wobei die Gruppen nun das jeweilige andere Präparat, Synbiotikum bzw. das Placebo, vice versa, erhielten. Während des Versuchszeitraums wurden protokolliert: Futteraufnahme, Erbrechen (ja/nein), Körpergewicht und Kotbeschaffenheit.

Deutlich weniger Erbrechen
Die Hälfte der Katzengruppe, die lediglich das Placebo erhielt, zeigte mehr oder weniger starken Vomitus während der Studie. In der Synbiotikumgruppe zeigte jedoch lediglich eine Katze Erbrechen (wobei diese in der ersten Versuchsphase mit dem Placebo die Antibiotikatherapie abbrechen musste). Die Katzen der jeweiligen Synbiotikumgruppe nahmen wesentlich mehr Nahrung zu sich als die der anderen Gruppe. Bei der Kotbeschaffenheit konnten zwischen den jeweiligen Gruppen keine Unterschiede festgestellt werden.

Fazit
Die kombinierte Gabe von einem Antibiotikum mit einem Synbiotikum zeigte positive Effekte. Die Katzen hatten deutlich weniger Vomitus, einen weiterhin guten Appetit und somit keine Gewichtsverluste. Dadurch kann die Compliance der Antibiotikatherapie erhöht werden. Kein positiver Effekt durch das Synbiotikum konnte bei der Kotbeschaffenheit erzielt werden.
Als nächster Schritt wird empfohlen, diesen Versuchsansatz bei tatsächlich erkrankten Katzen zu wählen. Damit könnte der Einsatz von Synbiotika zur Vermeidung gastrointestinaler Störungen in der Praxis auch wissenschaftlich belegt werden. Resch

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