Sebastian Arps
Ich bin Anfangsassistentin und erlebe jeden Tag erste Male, die mich überfordern, aber auch Frust. Wie kann ich trotzdem professionell auftreten?
Sebastian Arps: In der Tiermedizin ist nonverbale Kommunikation von großer Bedeutung. Deine Körperhaltung, Gestik und Mimik können den Tierbesitzern viel über deine Professionalität und Empathie vermitteln. Eine aufrechte Haltung, offene Gesten und ein freundliches Lächeln schaffen Vertrauen und Wohlwollen. Auch deine Art zu sprechen und dich zu bewegen, sind Teil deiner nonverbalen Kommunikation. Sei präsent und achte darauf, eine Atmosphäre der Sicherheit und des Respekts zu schaffen, sowohl für die Tierbesitzer als auch für das Tier.
Sei gut vorbereitet
Top Job:
Als Anfangsassistentin kann es besonders herausfordernd sein, souverän aufzutreten, insbesondere wenn du dich mit den vielen neuen Eindrücken und Herausforderungen überfordert fühlst. Deshalb ist es wichtig, sich auf jeden Tag und jeden Termin vorzubereiten. Ein solides Fachwissen hilft dir dabei, deine Unsicherheit in Kompetenz umzuwandeln. Ein selbstbewusstes Auftreten und klare Kommunikation unterstützen dich zusätzlich dabei, deine Souveränität zu stärken.
Vergiss nicht zu atmen
Tiefes Ein- und Ausatmen sendet Signale an unser Gehirn, dass alles in Ordnung ist und hilft, den Parasympathikus, den Teil unseres Nervensystems, der für Ruhe und Entspannung verantwortlich ist, zu aktivieren. Dadurch können wir unseren Herzschlag verlangsamen, unsere Muskeln entspannen und unsere Gedanken beruhigen. Wenn wir gestresst oder überwältigt sind, neigen wir jedoch dazu, flach zu atmen oder sogar den Atem anzuhalten, was unsere körperliche Anspannung und unseren Stresslevel weiter erhöhen kann. Durch bewusstes Atmen kannst du diesen Teufelskreis in der Situation direkt durchbrechen und deine Verunsicherung regulieren.
Frage nach Unterstützung
Mache dir bewusst, dass es normal ist, zu Beginn einer neuen Arbeit Unsicherheiten zu haben. Suche nach Möglichkeiten zur Weiterbildung und nach Unterstützung bei erfahreneren Kollegen, um deine Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Indem du kontinuierlich an deinem Wissen und deinen Fähigkeiten arbeitest, wirst du nach und nach mehr Sicherheit verspüren und zunehmend souveräner auftreten können.
Höre empathisch zu und setze Grenzen
Versuche, empathisch zuzuhören und die Bedürfnisse der Tierbesitzer zu verstehen. Das zeigt nicht nur Mitgefühl, sondern ermöglicht es dir auch, die Situation besserzu erfassen und angemessen zu reagieren. Gleichzeitig ist es wichtig, klare Grenzenzu setzen, besonders wenn die Situation zu belastend wird. Konzentriere dich bewusst darauf, fachliche und praxisnahe Lösungen für das Tierproblem zu finden, anstatt dich von den emotionalen Reaktionen der Tierbesitzer überwältigen zu lassen.
Bilde dich fort
Es ist immer hilfreich, sich zum Thema "Professionelle Kommunikation" weiterzubilden, um effektive Strategien im Umgang mit emotional belastenden Situationen zu erlernen und deinekommunikativen Fähigkeiten zu verbessern.
Sebastian Arps isr Gründer von elementartraining: www.elementartraining.de