Dry matter intake of South American camelids and its effects on the composition of feed rations
Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 127, 328-332
DOI: 10.2376/0005-9366-127-328
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2014
Publiziert: 07/2014
Zusammenfassung
Die Privathaltung von Neuweltkameliden gewinnt in Deutschland bereits seit Jahrzehnten an Bedeutung. Durch das Fehlen von wissenschaftlichen Publikationen ist das Wissen über deren Ernährungsphysiologie jedoch nach wie vor gering. Das Ziel dieser Studie war es daher, die Trockensubstanzaufnahme abzuschätzen, um eine Basis für Futterrationsberechnungen zu schaffen. Vorangegangene Studien schlagen eine Trockensubstanzaufnahme (TS-Aufnahme) von bis zu 3 % des Körpergewichtes (KGW) vor (Vaughan und Gauly, 2011). In der vorgestellten Studie wurden acht Lamas (Lama glama) in zwei Gruppen zu je vier Tieren eingeteilt. Diese zwei Gruppen wurden mit Heu unterschiedlicher Qualität über einen Zeitraum von zehn Wochen gefüttert, der in zwei Durchgänge von je fünf Wochen unterteilt war. Im ersten Durchgang wurden Gruppe 1 mit Heu 1 (15,1 % Rohprotein; 8,5 % Rohasche; 3,1 % Rohfett; 52,6 % NDF pro kg TS) und Gruppe 2 mit Heu 2 (6,6 % Rohprotein; 6,2 % Rohasche; 2,1 % Rohfett; 64,3 % NDF pro kg TS) gefüttert. Nach fünf Wochen wurden die Gruppen gewechselt und Gruppe 1 erhielt Heu 2 und Gruppe 2 Heu 1. Das Körpergewicht wurde vor und nach jedem Durchgang erfasst (Wochen null, fünf und zehn). Die Heuqualität beeinflusste die TS-Aufnahme und die Tiere glichen eine schlechtere Futterqualität nicht mit einer erhöhten TS-Aufnahme aus. Die TS-Aufnahme betrug 1,26 bzw. 0,89 % des Körpergewichtes für Heu 1 und Heu 2 und fiel in beiden Gruppen niedriger aus als erwartet. Folglich sollten Rationsberechnungen für Neuweltkameliden an diese niedrigeren TS-Aufnahmekapazitäten angepasst werden.
Summary
The number of South American camelids (SAC) is increasing in Germany since decades. Due to a lack of scientifically based publications the knowledge about feeding SACs is still poor. Therefore, the aim of this study was to estimate the dry matter intake (DMI) of SACs as a basis for calculations of feed rations. Previous studies proposed a DMI of up to 3% of the body weight (BW) (Vaughan und Gauly, 2011). In the present study, eight llamas (Llama glama) were allocated to two groups of four animals each. The two groups were fed with hay of different qualities over a total period of ten weeks, which was divided into two runs of five weeks each. During the first run, group 1 was fed with hay 1 (15.1% crude protein; 8.5% crude ash; 3.1% crude fat; 52.6% NDF per kg DM) and group 2 with hay 2 (6.6% crude protein; 6.2% crude ash; 2.1% crude fat; 64.3% NDF per kg DM). After five weeks the groups were changed and group 1 received hay 2 and group 2 received hay 1. BW was measured at the start and end of each run (week zero, five and ten). The hay quality affected the DMI, but the animals did not compensate a lower feed quality with an increased DMI. The total DMI was 1.26% and 0.89% of the BW for hay 1 and hay 2, respectively, which was lower than expected in both groups. In conclusion, calculations of feed rations for SACs should be adjusted to the present findings of a lower DMI capability.