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Der Praktische Tierarzt

"Pseudogicht" oder periartikuläre Hydroxiapatitkristall-Ablagerungen bei zwei rotbauchigen Spitzkopfschildkröten (Emydura albertisii)

Der Praktische Tierarzt 82, 94-97

Publiziert: 02/2001

Zusammenfassung

Zwei rotbauchige Spitzkopfschildkröten(Emydura albertisii) wurden mit multiplen, periartikulären,nodulären Umfangsvermehrungen an allen vierGliedmaßen vorgestellt. Die im Durchmesser 1 bis 6 mm großen,weißlich durch die Haut schimmernden Knötchen zeigtensich vor allem an den Zehengelenken. Die klinische sowiedie anschließende pathologische und kristallographischeUntersuchung der Umfangsvermehrungen ergab periartikuläreAblagerungen von Hydroxiapatit. Solche Ablagerungenwurden in der Literatur bei Reptilien bereits in zwei Fällennachgewiesen und als „Pseudogicht“ bezeichnet. Aufgrundder Verwechslungsgefahr mit der Pseudogicht beim Menschen,welche als artikuläre Ablagerung von Kalziumpyrophosphatdihydrat(CPPD) definiert ist, schlagen wir vor, analogzur humanmedizinischen Nomenklatur, die BezeichnungHydroxiapatitkristall-Ablagerungskrankheit (HAAK) (engl.HADD = hydroxyapatite deposition disease) zu verwenden.Im vorliegenden Fallbericht wird das klinische und pathologischeBild der HAAK bei zwei Spitzkopfschildkröten beschriebenund von anderen mit Umfangsvermehrungen derGelenke einhergehenden Krankheiten bei Reptilien unterschieden.Die Ätiologie der HAAK bleibt unklar. Vermutetwerden jedoch biochemische Imbalancen aufgrund von Fütterungs-und Haltungsfehlern.

 

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