Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 124, 65-70

DOI: 10.2376/0005-9366-124-65

© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2011

Publiziert: 01/2011

Summary

Lawsonia intracellularis is the causative agent of proliferative enteritis in pigs (PPE). This bacterium is difficult to culture from clinical samples and antemortem demonstration is therefore usually performed by PCR on faecal samples. The aim of this study was to elucidate the frequency of L. intracellularis infection in pig herds in Estonia using PCR, histopathological methods and electronmicroscopical studies.
The frequency of demonstration of L. intracellularis was highest in 9–12 weeks old pigs (8.1%). It was more frequent in growing pigs with enteritis on small farms where the system of “all-in all-out“ was not practiced and where standards of hygiene were poor. Gross and histopathological studies demonstrated that characteristic macroscopic changes associated with PPE were localised to the distal jejunum and ileum. Thickened longitudinal and circumferential folds occurred in the mucosa of the affected regions of the bowel. Samples from pigs aged 4 to 20 weeks exhibited the most intensive inflammatory changes. The distal part of the jejunum, ileum and the upper third of proximal colon and cecum wall were visibly thickened with reduced luminal diameter. Hyperplasia of lymphoid tissue and, in many cases, pseudomembranous or fibrinous inflammation was found. L. intracellularis was detected in 6 young pigs using histopathological methods. Additionally, in 8 of these pigs intracellular bacteria were demonstrated in ilial epithelial cells by transmission electronmicroscopical (TEM) investigation. On the basis of these TEM investigations it was concluded that L. intracellularis causes disturbances of normal growth, differentiation and apoptosis of the epithelial cells of ileum.

Zusammenfassung

Lawsonia intracellularis ist der ursächliche Erreger der porzinen proliferative Enteropathie (PPE). Der Erreger ist in Probenmaterial lebender Schweine nur schwer durch kulturelle Untersuchung zu detektieren und wird daher ante mortem üblicherweise mittels PCR an Kotproben nachgewiesen. Die vorliegende Untersuchung wurde mit dem Ziel durchgeführt, die Häufigkeit des Vorkommens von L. intracellularis in estnischen Schweineherden mittels PCR, histopathologischen Methoden und elektronenmikroskopischen Untersuchungen zu beschreiben. Die Nachweishäufigkeit von L. intracellularis war bei 9 bis 12 Wochen alten Schweinen am höchsten (8,1 %). Die Nachweishäufigkeit war höher, wenn die Mastschweine an einer Enteritis erkrankt waren, aus einem kleinem Bestand kamen, in dem nicht nach dem „all-in all-out-Prinzip“ gearbeitet wurde und wenn die Betriebshygiene mit mangelhaft beurteilt wurde. Im Rahmen der pathoanatomischen und pathohistologischen Untersuchungen der Darmtrakte der Schweine konnten für PPE charakteristische makroskopische Veränderungen vor allem im distalen Teil des Jejunums und im Ileum festgestellt werden. Die Wand der beschriebenen Darmabschnitte wies longitudinale und umlaufende Verdickungen resp. Falten der Mukosa auf. Der Grad entzündlicher Veränderungen war bei Schweinen im Alter von 4 bis 20 Wochen am höchsten. Im distalen Teil des Jejunums, im Ileum, im Zäkum und im oberen Drittel des Kolons war die Darmwand makroskopisch verdickt und das Darmlumen eingeengt. Die Lymphknoten waren hyperplastisch und in vielen Fällen konnte eine pseudomembranöse oder fibrinöse Entzündung festgestellt werden.
L. intracellularis konnte mittels histopathologischer Methoden in 6 Schweinen nachgewiesen werden In 8 dieser Fälle gelang der Nachweis des Erregers in den Epithelzellen des Ileums auch mittes Transelektronenmikroskopischer Untersuchung (TEM). Aus den Ergebnissen der TEM-Untersuchungen wurde abgeleitet, dass die intrazelluläre Infektion zu einer Störungen des physiologischen Wachstums, einer Störung der Differenzierung und der Apoptose von Epitelzellen des betroffenen Darmabschnitts geführt hat.