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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Longitudinalstudie zur Seroprävalenz der Toxoplasma gondii-Infektion in vier deutschen Schweineaufzucht- und Mastbetrieben

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 118

Publiziert: 08/2005

Zusammenfassung

Zur Verbreitung von Toxoplasma ( T.) gondii in deutschen Schweinebeständen liegen nur wenige aktuelle Angaben vor, so dass zurzeit keine sichere Aussage über das bestehende humane Infektionsrisiko, das vom Schweinefleisch ausgeht, gemacht werden kann. Ziel der vorliegenden Studie war es, einen Beitrag zur Aufklärung der Seroprävalenz von T. gondii in deutschen Schweinebeständen zu leisten. Dazu wurden in vier Schweinehaltungsbetrieben (3 konventionelle Aufzucht- und Mastbetriebe und ein ökologisch arbeitender Betrieb) jeweils 100 Tiere ausgesucht und serologisch mittels ELISA im Zeitraum von der Geburt bis zur Schlachtung viermal auf T. gondii-Anti-körper untersucht. In einem Betrieb wurden zusätzlich 20 Muttersauen untersucht. In den konventionellen Betrieben konnten bei den geschlachteten Tieren Seroprävalenzen zwischen 0 und 15,2 % festgestellt werden (im Mittel 5,6 %). Auffällig war, dass im ökologisch produzierenden Betrieb bei keinem Tier Antikörper gegen T. gondii detektiert werden konnten. Alle Schweine, bei denen zum Zeitpunkt der Schlachtung Antikörper gegen T. gondii nachweisbar waren, hatten sich am Ende der Läuferperiode noch als serologisch negativ erwiesen, nachdem sie im Ferkelalter kurz nach der Geburt hohe Antikörpertiter gegen T. gondii besessen hatten. Eine Gegenüberstellung der zu verschiedenen Jahreszeiten durchgeführten Untersuchungen ergab, dass sich signifikant mehr Schweine zur Herbst- und Winterzeit infiziert hatten als zur Frühjahrs- und Sommerzeit (p

Summary

There are very few current data on the prevalence of Toxoplasma ( T.) gondii in German pig farms. Consequently a reliable risk assessment of human Toxoplasmosis caused by ingesting raw or improperly cooked pork and pork products is not available. The aim of this study was to show current data on T. gondii prevalence in German pig farms. In four pig farms with different management systems (three conventional, one organic) 100 animals each were selected and tested for T. gondii antibodies. The test was done four times during the period from birth to slaughtering. In one farm 20 mother sows were tested additionally. The slaughtered pigs from conventional farms showed seroprevalences between 0 and 15.2 % (mean value 5.6 %). At the organic system T. gondii antibodies were not detected. All slaughtered seropositive pigs (6 months old) were tested negatively at the age of 9 weeks, but shortly after birth high titres of T. gondii antibodies had been detected in the same animals. Comparing the results gained in different seasons significant more pigs were found to be infected during the autumn/winter than in the spring/summer period. In order to assess the current risk of Toxoplasmosis more pig farms should be tested. From the point of view of consumer protection the detection of highly infected pig herds is necessary.

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