Der Praktische Tierarzt 90, 624-629
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2009
Publiziert: 07/2009
Zusammenfassung
Die Bildgebende Diagnostik von Nierenerkrankungen bei Kleintierensoll ergänzende Informationen über die Morphologie, Physiologie(Funktion) und Pathologie der Nieren und Ureteren bringen.
Die immer noch am häufigsten angewandte und verfügbare Technikim Abdomen ist nach wie vor das Röntgen, auch wenn dieanderen Techniken wie Ultraschall (US), Computer Tomographie(CT), Magnet Resonanz Tomographie (MRT) und Szintigraphie immermehr in den Vordergrund treten.
Die Sonographie hat viele Vorteile im Vergleich zum Röntgen: sieist nicht-invasiv, schnell, kostengünstig, zeigt die Binnenstrukturenvon Nieren und Nebennieren, ist unabhängig von der Funktionder Nieren durchführbar, benötigt kein Kontrastmittel, ermöglichtdie Beurteilung der Nachbarstrukturen, vereinfacht Biopsien unterSichtkontrolle und kann so oft wie nötig wiederholt werden, umden Krankheitsverlauf bzw. den Therapieverlauf zu überwachen.Die Grenzen der Sonographie im Vergleich zur Uroradiographiesind Probleme bei der Darstellung der Nieren über knöchernenoder Gas gefüllten Strukturen (Darm), bei freiem Gas im Abdomenoder nach Kontraststudien mit Bariumsulphat. Die Funktion derNieren kann sonographisch nicht beurteilt werden und die Befundesind meist unspezifisch. Zudem sind die Befunde relativ stark untersucher-und geräteabhängig.
Abgesehen vom schweren Abdominaltrauma, das primär mittelsCT untersucht werden sollte, beginnt die Bildgebung in derUrologie mit der Sonographie. Hier wird entschieden, ob ein physiologischeroder ein pathologischer Befund vorliegt. Erst mit Kenntnisdes sonographischen Befundes wird der Ablauf der weiterenBildgebung festgelegt.